30. Wissenschaftlicher Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes beendet
Individuelle Patientenbetreuung fördert Lebensqualität

Pressemitteilung
24.09.2007
Regensburg, 24. September 2007. Mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion „Schönheit um jeden Preis?“ ging am Sonntag der 30. Wissenschaftliche Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) in Regensburg zu Ende. Die Podiumsteilnehmerinnen, unter ihnen Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, waren sich einig, dass die Gesellschaft herausgefordert sei, neue Werte zu postulieren. Damit könne dem Schönheitswahn, der vor allem junge Mädchen unzufrieden mit ihrem Körper sein lässt und die Attraktivität des Alters negiert, entgegnet werden.

Drei Tage lang diskutierten rund 250 Teilnehmerinnen aus Medizin und Wissenschaft Themen, die „Lebensqualität – Anspruch und Realität“ facettenreich beleuchteten. An die Gesundheitspolitik wie auch an die Medizin ging die Aufforderung, Aspekte der Lebensqualität bei der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten stärker zu berücksichtigen. Zu so genannten Tabuthemen wie Blasen- und Stuhlinkontinenz, Essstörungen und Adipositas gab es Expertinnenvorträge, in denen Studienergebnisse und Therapieentwicklungen vorgestellt wurden.

Auch die Lebensqualität von Ärztinnen im Spannungsfeld von Beruf, Familie und Anforderungen einer sich immer schneller entwickelnden Forschungslandschaft wurde in Vorträgen und Workshops von den Teilnehmerinnen beleuchtet.

Zum Abschluss des Jubiläumskongresses des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. erklärte DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren:
„Dieser interdisziplinäre Kongress unseres Verbandes hat, wie schon viele unserer wissenschaftlichen Kongresse, auf relevante, aber oft vernachlässigte Aspekte von Medizin und Gesundheit hingewiesen, insbesondere solche, die unter geschlechtsdifferenten Gesichtspunkten betrachten werden müssen. Lebensqualität ist nicht nur ein Therapieziel, sondern ein Zukunftsthema. In der Medizin ist dies nicht allein durch immer neue und hochspezialisierte Technik und invasive Therapien zu erreichen. Ärztinnen haben ihre Expertise und ihre Stärken in der individuellen Patientinnen- und Patientenbetreuung in die Diskussion um Lebensqualität eingebracht. Es liegt jetzt an uns, in Klinik und Praxis die von uns geforderten Standards einzubringen und durchzusetzen.“

Neben dem DÄB-Wissenschaftspreis, der in diesem Jahr an Dr. med. Beate Christine Klimm, Köln, vergeben wurde, gab es einen Posterpreis des DÄB (C. Dunker-Schmidt. G. Fobbe, Essen: Lebensqualität nach traumatischen Belastungen bei Patientinnen in der Primärversorgung) und einen Posterpreis der Universität Regensburg (I. Körner, Chr. Schlüter, H. Lax, W. Rösch, H. Rübben, Regensburg: Lebensqualität bei Kindern mit einer Myelomeningocele).