DÄB begrüßt Initiative der Familienministerin

Elterngeld mit aktiver Väterbeteiligung:
Auch für Ärztinnen eine Chance

Pressemitteilung
25.04.2006
Das von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen angeregte Elterngeld wird vom Deutschen Ärztinnenbund befürwortet, besonders unter dem Gesichtspunkt, so DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren, „dass die Väter explizit in die Erziehung des Kindes eingebunden werden und der volle Anspruch auf diese Unterstützung an ihre aktive Mitbeteiligung geknüpft ist.“ Gemeinsame Verantwortung für die Erziehung der Kinder heiße auch gemeinsame Verantwortung und Aufgabenteilung. Dr. Bühren: „Junge Ärztinnen fühlen sich durch Familienpflichten oft daran gehindert, ihre berufliche Entwicklung voranzutreiben. Wenn jetzt der Vater direkt mit in die Kinderbetreuung einsteigt, können solche Themen wie Doktorarbeit oder Facharztweiterbildung zügiger bewältigt werden.“

Dr. Bühren begrüßte es, dass Zustimmung zu diesem Angebot aus allen großen Parteien vorliegt, „auch wenn an manchen Stellen noch heftig darüber diskutiert wird. Immerhin durchbricht die vorgeschlagene Lösung die Schranken traditionellen Denkens.“ Jetzt gehe es darum, diese Initiative auch konsequent im Interesse der Familien durchzusetzen.

Dass Familienpolitik und Gesundheitswesen in engem Zusammenhang stehen, hat auch eine Pressekonferenz des Deutschen Ärztinnenbundes am Montag in Berlin unterstrichen. Dabei wurden die Ergebnisse einer Umfrage des DÄB vorgelegt, nach der lediglich sieben Prozent aller deutschen Kliniken und Krankenhäuser über Kinderbetreuungsangebote verfügen. Dr. Astrid Bühren und Astrid Baudis, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Halle, das kürzlich eine Kita für die MitarbeiterInnen-Kinder eröffnete, begrüßten vom Podium der Pressekonferenz aus den Vorstoß der Familienministerin. Jetzt müsse Druck gemacht werden, damit die Vorteile gemeinsam getragener Erziehungsaufgaben auch von der Mehrzahl der Väter wie auch von Klinikleitungen erkannt würden. Schließlich seien Kinderbetreuungskonzepte und –angebote nicht zuletzt ein Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung hoch motivierter Ärztinnen und Ärzte.

Mit dem Angebot des Elterngeldes werde, so auch DÄB-Vorstandsmitglied Friederike M. Perl, Stuttgarter Frauenärztin und Mutter, „die chronische Schieflage in der Kinderbetreuung korrigiert. Ich gehe davon aus, dass viele vor allem junge Väter diese Übernahme von Verantwortung begrüßen.“
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