DÄB fordert mehr Forschung in der Gendermedizin und begrüßt die Debatte um ein Paritätsgesetz auch für das Gesundheitswesen

Pressemitteilung
18.03.2019
Der DÄB-Vorstand forderte in seiner letzten Sitzung am Internationalen Frauentag, die Forschung auf dem Gebiet der geschlechtsspezifischen Medizin zum Wohle von Patientinnen und Patienten deutlich zu intensivieren, um das Wissen um die Unterschiede in Diagnose und Therapie allen Ärztinnen und Ärzten zugänglich machen zu können. Der DÄB regt darüber hinaus an, den Gedanken der Parität auch im Gesundheitswesen zu diskutieren.

Die Gendermedizin, auch geschlechtsspezifische Medizin genannt, bezeichnet in der Humanmedizin, aber auch in der Zahnmedizin die besondere Beachtung der biologischen Unterschiede von Frauen und Männern. Dies schließt eine geschlechtsspezifische Erforschung und Behandlung von Krankheiten mit ein.

Dr. med. Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB):“ Die Gendermedizin ist zum Beispiel in der Kardiologie recht weit vorangeschritten. Wir wissen inzwischen unter anderem einiges über die Interaktion von Stress, Depression und Aggression mit der Herzkreislaufgesundheit. Leider noch viel zu wenig wissen wir jedoch in der gesamten Grundlagenforschung. Auch die Erforschung geschlechtsspezifischer Biomarker steckt noch in den Kinderschuhen. Als Ärztinnen wünschen wir uns, dass wir die Patientinnen und Patienten individuell und punktgenau geschlechtsspezifisch behandeln können“.

Gleiche Rechte und gleiche Chancen für Frauen wird es, wie wir aus der Vergangenheit wissen, ohne Gesetze nicht geben. Regelungen zur Parität fördern zugleich die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Chancengleichheit von Frauen. Dr. Groß weiter: „Der Paritätsgedanke ist nicht nur für die Wahllisten der Parteien wichtig, sondern ließe sich auch auf die Wahllisten der Gremien in der ärztlichen Selbstverwaltung übertragen, denn in allen Gremien im Gesundheitswesen und insbesondere in den Spitzenpositionen sind Frauen nachweislich deutlich unterrepräsentiert. Dies muss sich ändern.“
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