Deutscher Ärztinnenbund: Arbeitgeber im Gesundheitswesen müssen umdenken und mehr für Vereinbarkeit von Familie und Beruf tun!

Pressemitteilung
28.09.2008
Es sei und bleibe ein Anachronismus, wenn einerseits immer mehr Ärztinnen in den medizinischen Beruf hineinkommen und als Expertinnen für die medizinische Versorgung dringend benötigt würden, andererseits aber auf Grund familienunfreundlicher gesellschaftlicher und innerbetrieblicher Rahmenbedingungen eine berufliche Entwicklung und Karriere nur derjenigen offen stünden, die Familie und weibliche Lebensentwürfe hintan stellten.
Darauf wies Dr. Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB), in einem Vortrag zum Thema Ärztinnengesundheit beim 45. Kongress der Südwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin, der am 26. und 27. September 2008 in Mannheim stattfand, hin. Deshalb müssten Arbeitgeber im Gesundheitswesen umdenken, ihre Prämisse sollte lauten: „Wir wollen Ihre Mitarbeit, wir brauchen Sie, was können wir Ihnen anbieten, damit Sie Beruf, Weiterbildung, Wissenschaft, Familie und private Haushaltsführung ohne unnötigen Reibungsverlust tagtäglich bewältigen können?“
Die Realität zeige, dass Ärztinnen in den bisher existierenden Strukturen des Medizinbetriebs einer höheren Belastung als Ärzte mit Familie ausgesetzt seien. Sie gehörten, so Dr. Bühren, damit zu einer Hoch-Risiko-Gruppe wegen der besonderen Herausforderung, die Balance zwischen verantwortungsvollen Aufgaben im Beruf und den Herausforderungen in der Familie zu halten. Gesundheitliche Überforderungen und insbesondere das Burnout-Syndrom seien deshalb nicht selten.
Der Deutsche Ärztinnenbund hat speziell für Arbeitgeber im Gesundheitswesen Checklisten erarbeitet, die diese Balance in den Mittelpunkt stellen und entsprechende Kriterien für die Tätigkeit von Ärztinnen und Ärzten in Klinik und Praxis anbieten, die gleichzeitig Verantwortung für Beruf, Kinderbetreuung und Haushaltführung tragen.
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