Deutscher Ärztinnenbund: Gesellschaftlich verantwortlich handeln und behandeln
Wissenschaftspreis für geschlechtsspezifische Forschung vergeben

Pressemitteilung
27.09.2011
Update: 28.09.2011
Am gestrigen Sonntag ging die 32. Wissenschaftliche Tagung des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. unter dem Motto „Ärztinnen blicken auf Forschung und Therapie“ mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Ende.

Dr. med. Regine Rapp-Engels, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes: „Die Tagung hat gezeigt, dass Ärztinnen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind, sich einmischen und für Verbesserungen in unserem Gesundheitswesen einsetzen. Mit unseren Themen von der Ethik in der Medizin über geschlechtsspezifische Aspekte bei der Entwicklung neuer Arzneimittel bis zum Datenschutz in Klinik und Praxis hat die Tagung auch diesmal wieder Kolleginnen und Gäste aus Forschung und Praxis begeistert“.

Zu den Highlights der Tagung zählte der Vortrag der Preisträgerin des Wissenschaftspreises des Deutschen Ärztinnenbundes Dr. med. Maike Pincus, tätig in der Klinik für Pädiatrie am Campus Virchow der Charité in Berlin. Dr. Pincus erforscht, inwieweit allergische Erkrankungen wie Neurodermitis, Asthma bronchiale und Heuschnupfen schon im Mutterleib programmiert werden können. Ihre Untersuchungen zeigen, dass zum Beispiel Stress in der Schwangerschaft das Auftreten von allergischen Erkrankungen beim Kind begünstigen und dass Mädchen hormonbedingt häufiger betroffen sind. Ziel der Forschung ist es, Allergien so früh wie möglich, also schon im Mutterleib beispielsweise durch Beeinflussung des psychosozialen Umfeldes vorzubeugen. Der Deutsche Ärztinnenbund verleiht als einziger Verband einen Wissenschaftspreis an junge Ärztinnen und Zahnärztinnen aus Klinik und Wissenschaft, die in ihrer Arbeit den geschlechtsspezifischen Aspekt in Design und Auswertung berücksichtigen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Als weiterem Preisträger wurde bei der Tagung Martin Baltscheit die Silberne Feder überreicht. Der Deutsche Ärztinnenbund würdigt mit diesem Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, herausragende Darstellungen in der Kinder- und Jugendliteratur, die sich mit dem Thema Gesundheit und Krankheit auseinandersetzen. Das Bilderbuch „ Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ erzählt in einer Fabel die höchst aktuelle Geschichte vom Älterwerden, der zunehmenden Vergesslichkeit und kommt zu dem Schluss, dass wir nicht allein auf der Welt sind und zusammenhalten müssen.

Mit der Auszeichnung „Mutige Löwin“ wurde in diesem Jahr die vormalige Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes Dr. med. Ute Otten geehrt. Die heute 75-jährige Ärztin hatte unter anderem Mut bewiesen als sie 1993 vom Deutschen Ärztinnenbund 20.000 DM versteckt in einer Haferflockentüte zu Dr. Monika Hauser von medica mondiale nach Bosnien brachte, um dort ein Zentrum für die kriegstraumatisierten Frauen zu unterstützen.
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