Ein Halt für junge Mädchen: das TrebeCafé Düsseldorf

v.l.n.r.: Katharina Schwarz, Dr. Katharina Melber, Teamleiterin Maria Peixoto, Dr. Wiltrud Kling
Das TrebeCafe in der Kölner Str. 148 in Düsseldorf ist ein Treffpunkt für wohnungslose Mädchen. Drei Mitglieder des DÄB haben sich 2018 mit der Teamleiterin des Projekts getroffen, um die Arbeit des Trebecafés kennenzulernen. Auf Trebe gehen heißt, als Kind oder Jugendliche aus einem Heim oder aus der Familie weglaufen. Hier im Café können die Mädchen sich treffen, Ansprechpartnerinnen finden, duschen, Wäsche waschen, Kraft schöpfen und Zuflucht finden. Die Mädchen sind zwischen 15 und 27 Jahre alt, die meisten um die 17 bis 22. Im Jahr 2018 kamen 206 Mädchen aus Düsseldorf ins TrebeCafé - auch aus Neuss und Hilden. Die Mädchen kommen fast alle aus instabilen Elternhäusern, die zum großen Teil von Vernachlässigung und Gewalt geprägt sind. Sie leben nicht direkt auf der Straße, sondern pendeln von Schlafplatz zu Schlafplatz, mal bei Verwandten, mal bei Freunden. Sie besuchen die Schule nur noch unregelmäßig, eine klare Lebensplanung ist nicht möglich. Genau hier setzt das Angebot an:

Das Café ist ein warmer Ort, der einen sofort für sich einnimmt, ebenso wie die freundliche und direkte Art der acht Mitarbeiterinnen - ausgebildete Erziehungswissenschaftlerinnen, Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen mit entsprechenden Zusatzqualifikationen. Siebetreuen die Mädchen nicht nur während der Öffnungszeiten, sondern helfen ihnen bei der Wohnungssuche, begleiten sie zum Jobcenter, vermitteln in der Schule, sind Elternersatz in allen Lebenslagen. Die Unterstützung geschieht auf Augenhöhe, wenn notwendig auch mit dem Jugendamt zusammen. Oft braucht es lange Zeit, bis die Mädchen sich öffnen und ihre Sorgen mitteilen. Sie müssen erst lernen, Pläne zu machen und Verpflichtungen einzuhalten. Es beginnt eine langsame soziale Integration, die die Mädchen als Kinder nicht lernen konnten. Generell gilt das Motto: Keine muss, jede kann.

Ein zweiter, ganz wesentlicher Teil der Arbeit des TrebeCafés ist die Präventionsarbeit. So soll gefährdeten Mädchen zum Beispiel frühzeitig vermittelt werden, wo es Hilfsangebote gibt. Ziel dabei ist es, eine drohende Wohnungslosigkeit zu vermeiden und den Ausstieg aus sozialen Netzen wie Schule, Ausbildung, Freundinnen und Freunden zu verhindern. Den Mitarbeiterinnen gelingt es immer wieder, 50 bis 70 Prozent (!) der Mädchen in ein stabiles Leben zu führen.

Bei der Finanzierung kommen jährlich 248.000 Euro von der Stadt Düsseldorf, weitere 250.000 Euro müssen über Spenden finanziert werden. Dabei sind auch Sachspenden willkommen. Auch der DÄB möchte mit einer Spende diese unglaublich gute Arbeit zusammen mit dem Freundeskreis des TrebeCafés unterstützen.

Mitgeteilt von Dr. Wiltrud Kling, Vorsitzende der Gruppe Düsseldorf
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