Mit Skalpell, Kompetenz und Empathie:
Deutscher Ärztinnenbund für mehr Chirurginnen im Operationssaal

Pressemitteilung
21.01.2008
„Chirurgie ausschließlich mit Muskelkraft und Standvermögen zu verbinden, entspricht nicht mehr den Realitäten im Operationssaal. Deshalb sollten sich mehr angehende Ärztinnen für diesen Beruf entscheiden und ihn mit ihrer Kompetenz und Empathie ausüben.“ Dafür plädiert Dr. med. Gunda Leschber, Chefärztin der Thoraxchirurgischen Klinik Evangelische Lungenklinik Berlin, Vertreterin der Chirurginnen im Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) und Mitglied des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB). Dr. Leschber ermutigt im Zusammenhang mit dem Start einer Informationskampagne des Berufsverbandes weibliche Studierende, ihre Vorbehalte gegenüber dieser traditionell männlichen besetzten medizinischen Fachrichtung aufzugeben und auch noch bestehende Erschwernisse, die z. B. in hierarchischen Strukturen innerhalb der Kliniken begründet sind, gemeinsam anzugehen.

„Wenn heute der Anteil der Chefärztinnen in der Chirurgie erst bei 1,6 Prozent liegt, so ist es umso wichtiger, weibliche Vorbilder in der Medizin zu finden und für die Arbeit mit den jungen Ärztinnen zu gewinnen. Dann wird es gelingen, nicht nur generell die Nachwuchsprobleme in der Chirurgie zu lösen, sondern vor allem auch Ärztinnen für diesen spannenden Bereich der Medizin zu interessieren.“

Der Deutsche Ärztinnenbund, so seine Präsidentin, Dr. Astrid Bühren, unterstützt die Kampagne in Bezug auf die Gewinnung von jungen Chirurginnen vehement. Der Verband ist hier seit langem aktiv: So ist im Mentorinnennetzwerk des DÄB eine große Zahl von chirurgischen Mentorinnen engagiert. Zudem gibt es seit 2001 beim Deutschen Chirurgenkongress von Dr. Astrid Bühren und vom DÄB angeregte und durchgeführte Sitzungen zum Thema Chirurginnen.

Wenn es gelingen soll, zunehmend mehr junge Ärztinnen für eine Tätigkeit im Fach Chirurgie zu begeistern,, müssen entsprechende Rahmenbedingungen verbessert werden, so Dr. Bühren. Es gebe noch zu wenigen Kliniken, in denen nicht nur ausgezeichnete Weiterbildungsbedingungen im Fach Chirurgie herrschen, sondern in denen für diese unter komplizierten Arbeitsbedingungen tätigen Ärztinnen und Ärzte des Fachs Chirurgie beste Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorhanden sind. Hier, so Dr. Bühren, bedürfe es noch vieler Anstrengungen in den Kliniken und Krankenhäusern.
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