Tobacco Free United – Gesundheitsfachkräfte für ein Leben ohne Tabak

Christa Rustler, Manja Nehrkorn, Julia Sahling, Sibylle Fleitmann, German Network for Tobacco Free Health Services; Berlin, Germany

Eine rauchfreie Gesellschaft ist anerkanntermaßen ein erstrebenswertes Ziel. Dies zu erreichen ist nicht leicht, aber in der Zusammenarbeit mit allen Schlüsselbereichen der Gesellschaft kann es gelingen. Gesundheitseinrichtungen, darunter vor allem Krankenhäuser, haben die wichtige Verpflichtung, den Kampf gegen den Tabakkonsum und dessen gesundheitsschädlichen Auswirkungen anzuführen. Zu dieser Verpflichtung gehört nicht nur das Einrichten einer rauchfreien Umgebung zum Schutz vor passivem Rauchen, sondern auch die aktive Unterstützung der Raucher und Tabakkonsumenten bei ihrer Entwöhnung. Dies betrifft sowohl Patienten als auch Personal aus allen Bereichen. Dies ist die zentrale Botschaft des Kodex und der Standards des ENSH für rauchfreie Gesundheitseinrichtungen. Es wurde ein internationaler Zertifizierungsprozess eingeführt, um Informationen zu erhalten und auszutauschen und um Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen und zu ermutigen, die Standards des ENSH bestmöglich umzusetzen. Tobacco Free United (TFU) entstand als eine gemeinsame Task Force zwischen den wichtigsten Partnern auf dem Gebiet der Tabakkontrolle in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen: dem International Network of Health Promoting Hospitals and Health Services (HPH) und dem ENSH-Global Network for Tobacco Free Healthcare Services.

Die Hauptaufgabe von TFU ist es, Synergien zwischen den beiden Netzwerken herzustellen und Gesundheitsfachkräfte, Kliniken und Gesundheitseinrichtungen mit Einzelpersonen und Organisationen für eine rauchfreie Gesellschaft zu rekrutieren. Zugrunde liegen die Grundsätze der Ottawa Charta, das WHO-Rahmenabkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC), die Empfehlungen der WHO zur Beteiligung von Gesundheitsfachkräften an der Eindämmung des Tabakgebrauchs sowie die Unterstützung bei der Umsetzung der Standards und Instrumente des ENSH.

Schlussfolgerungen: Die ENSH-Selbsteinschätzung, das Hauptinstrument zur Überwachung und Umsetzung der internationalen Standards, wurde von 1173 Krankenhäusern, Kliniken und Pflegeheimen in 10 Netzwerken in 9 europäischen Ländern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen nur durch eine vollständige Umsetzung der ENSH Standards ernsthaft die Thematik Tabak und Tabakentwöhnung in den Griff bekommen können. Die Präsentation enthält einen Überblick über die Standards und Instrumente des ENSH, den Zertifizierungsprozess sowie einige Beispiele guter Praxis. Der TFU Pakt zur Tabakkontrolle in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen sowie die TFU Charta für Gesundheitsberufe werden vorgestellt. In Anlehnung an das Motto des Weltnichtrauchertages 2010, „Geschlecht und Tabak mit dem Augenmerk auf frauenorientiertem Marketing“ wird der Schwerpunkt darauf liegen, Frauen im Gesundheitswesen gegen Tabakkonsum zu mobilisieren.