Von Sprachenstreit und Denkblockaden: DÄB wünscht sich lebendigen Umgang mit „Gender Mainstreaming“

Pressemitteilung
08.12.2008
„Die Sprache der Bundesrepublik ist deutsch“ – natürlich, da will auch der Deutsche Ärztinnenbund CDU-Fraktionschef Kauder und Wirtschaftsminister Glos (CSU) nicht widersprechen. Ob nun ins Grundgesetz oder nicht, sei zunächst dahingestellt. Was aber treibt Wirtschaftsminister Glos um, wenn er, in der "Bild am Sonntag" und von anderen Medien heute zitiert, als Beispiel für die „Verhunzung der deutschen Sprache“ Anglizismen wie „upgegraded“ und „Wortschöpfungen wie Gender Mainstreaming“ nennt. Warum gerade letzteres und nicht z. B. Benchmarking, in der Terminologie seines Fachs doch sicher häufiger als Gender Mainstreaming im Gebrauch!

Der Deutsche Ärztinnenbund wünscht sich aus dem Wirtschaftsministerium einen treffenden Begriff, der die Forderungen des Gender Mainstreaming – die gleichwertige Berücksichtigung der Interessen sowohl von Männern als auch Frauen in sozialer und kultureller Hinsicht – ausdrückt, und dazu natürlich noch jede Menge Initiativen, um dies dann in die Realität der Wirtschaft unseres Landes umzusetzen...
Vielleicht könnte auch ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, der zum Ziel hat, sowohl den passenden Begriff als auch die wirksame Umsetzung der auf EU-Ebene bereits rechtlich verbindlich festgeschriebenen Strategie voranzubringen. Und vielleicht würden damit – mit Blick auf Herrn Glos? - Berührungsängste bei der Politik abgebaut und die Politiker (und manche Politikerinnen) zur Umsetzung einer aktiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming motiviert?
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