Ärztinnenbund begrüßt historische Entscheidung: Erstmals in Deutschland Ärztin auf C4-Lehrstuhl für Gynäkologie
15.12.1999
Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) beglückwünscht den bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair (CSU), erstmals in Deutschland einen gynäkologischen C4-Lehrstuhl mit einer Frau besetzt zu haben. Zehetmair berief die 39jährige Privatdozentin Dr. Marion Kiechle zur Leiterin des Lehrstuhls für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Technischen Universität München. DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren: "Wir freuen uns für die Patientinnen und die Ärztinnen, daß sich noch in diesem Jahrtausend eine unserer alten Forderungen erfüllt hat. In einem medizinischen Gebiet, das ausschließlich Frauen behandelt, läutet diese Entscheidung endlich einen Sinneswandel ein." Die bayerische Berufung ist nach Einschätzung des Deutschen Ärztinnenbundes eine Ermutigung für alle wissenschaftlich qualifizierten Ärztinnen. Sie schlägt eine Bresche für Berufungsverfahren, bei denen hochrangige Wissenschaftlerinnen aufgrund struktureller Schwächen bisher geringere Chancen haben, in ein Ordinariat berufen zu werden, als gleich qualifizierte männliche Kollegen.
PD Dr. Marion Kiechle ist derzeit leitende Oberärztin an der Universitätsklinik Kiel und hat sich als Wissenschaftlerin einen Namen vor allem auf dem Feld der minimalinvasiven Chirurgie gemacht. Ihre Habilitation legte sie in Freiburg ab, wo sie auch studierte. Nach längerem Ringen entschied sich Zehetmair damit für die auf Platz zwei der Berufsliste gesetzte Wissenschaftlerin. Dies geschah gegen das Votum der männlichen Kollegen der Fakultät, die sich - wenn auch mit knapper Mehrheit - für einen männlichen Kollegen entschieden hatten, der bereits über der für Lehrstuhlbesetzungen vorgeschriebenen Altersgrenze lag.
Im Vorfeld der Entscheidung hatten sich neben dem Deutschen Ärztinnenbund auch die Leitung und die Frauenbeauftragte der TU München sowie zahlreiche weitere Organisationen und Verbände für Kiechle stark gemacht. In einem Brief an Minister Zehetmair wies DÄB-Präsidentin Bühren darauf hin, daß aus Sicht der Patientinnen eine solche Entscheidung überfällig sei. Bisher liege in der deutschen Frauenheilkunde die Delegationsmacht über Forschungsschwerpunkte und patientinnenspezifische Ausrichtung der Frauenheilkunde ausschließlich bei männlichen Entscheidungsträgern. Damit sei außerdem für Privatpatientinnen an Universitätskliniken die freie Arztwahl nicht existent. Bisher gebe es an den Münchner Medizinischen Fakultäten unter 86 Lehrstuhlinhabern nur eine Ordinaria in der Zahnheilkunde. Zugleich betrage der Anteil der Studienanfängerinnen in der Humanmedizin inzwischen 54 Prozent.
In der Vergangenheit waren immer wieder männliche Bewerber berufen worden, mit der Begründung, es gebe keine geeigneten weiblichen Kandidaten für ein Ordinariat. Daraufhin hatte der Deutsche Ärztinnenbund 1998 eine Umfrage unter den ausschließlich männlichen deutschen Ordinarien für Frauenheilkunde gestartet. Sie ergab, daß nach Einschätzung der Lehrstuhlinhaber genügend wissenschaftlich qualifizierte Kandidatinnen für einen C4-Lehrstuhl vorhanden seien und eine derartige Berufung wünschenswert sei.
DÄB-Präsidentin Bühren: "Wir gratulieren Privatdozentin Dr. Marion Kiechle zu ihrer künftigen Tätigkeit am Klinikum Rechts der Isar. Wir sind sicher, daß sie dort im Interesse der Patientinnen mit ihrer Arbeit neue Maßstäbe setzen wird."
Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) beglückwünscht den bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair (CSU), erstmals in Deutschland einen gynäkologischen C4-Lehrstuhl mit einer Frau besetzt zu haben. Zehetmair berief die 39jährige Privatdozentin Dr. Marion Kiechle zur Leiterin des Lehrstuhls für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Technischen Universität München. DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren: "Wir freuen uns für die Patientinnen und die Ärztinnen, daß sich noch in diesem Jahrtausend eine unserer alten Forderungen erfüllt hat. In einem medizinischen Gebiet, das ausschließlich Frauen behandelt, läutet diese Entscheidung endlich einen Sinneswandel ein." Die bayerische Berufung ist nach Einschätzung des Deutschen Ärztinnenbundes eine Ermutigung für alle wissenschaftlich qualifizierten Ärztinnen. Sie schlägt eine Bresche für Berufungsverfahren, bei denen hochrangige Wissenschaftlerinnen aufgrund struktureller Schwächen bisher geringere Chancen haben, in ein Ordinariat berufen zu werden, als gleich qualifizierte männliche Kollegen.
PD Dr. Marion Kiechle ist derzeit leitende Oberärztin an der Universitätsklinik Kiel und hat sich als Wissenschaftlerin einen Namen vor allem auf dem Feld der minimalinvasiven Chirurgie gemacht. Ihre Habilitation legte sie in Freiburg ab, wo sie auch studierte. Nach längerem Ringen entschied sich Zehetmair damit für die auf Platz zwei der Berufsliste gesetzte Wissenschaftlerin. Dies geschah gegen das Votum der männlichen Kollegen der Fakultät, die sich - wenn auch mit knapper Mehrheit - für einen männlichen Kollegen entschieden hatten, der bereits über der für Lehrstuhlbesetzungen vorgeschriebenen Altersgrenze lag.
Im Vorfeld der Entscheidung hatten sich neben dem Deutschen Ärztinnenbund auch die Leitung und die Frauenbeauftragte der TU München sowie zahlreiche weitere Organisationen und Verbände für Kiechle stark gemacht. In einem Brief an Minister Zehetmair wies DÄB-Präsidentin Bühren darauf hin, daß aus Sicht der Patientinnen eine solche Entscheidung überfällig sei. Bisher liege in der deutschen Frauenheilkunde die Delegationsmacht über Forschungsschwerpunkte und patientinnenspezifische Ausrichtung der Frauenheilkunde ausschließlich bei männlichen Entscheidungsträgern. Damit sei außerdem für Privatpatientinnen an Universitätskliniken die freie Arztwahl nicht existent. Bisher gebe es an den Münchner Medizinischen Fakultäten unter 86 Lehrstuhlinhabern nur eine Ordinaria in der Zahnheilkunde. Zugleich betrage der Anteil der Studienanfängerinnen in der Humanmedizin inzwischen 54 Prozent.
In der Vergangenheit waren immer wieder männliche Bewerber berufen worden, mit der Begründung, es gebe keine geeigneten weiblichen Kandidaten für ein Ordinariat. Daraufhin hatte der Deutsche Ärztinnenbund 1998 eine Umfrage unter den ausschließlich männlichen deutschen Ordinarien für Frauenheilkunde gestartet. Sie ergab, daß nach Einschätzung der Lehrstuhlinhaber genügend wissenschaftlich qualifizierte Kandidatinnen für einen C4-Lehrstuhl vorhanden seien und eine derartige Berufung wünschenswert sei.
DÄB-Präsidentin Bühren: "Wir gratulieren Privatdozentin Dr. Marion Kiechle zu ihrer künftigen Tätigkeit am Klinikum Rechts der Isar. Wir sind sicher, daß sie dort im Interesse der Patientinnen mit ihrer Arbeit neue Maßstäbe setzen wird."
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