Schwangerschaft und Stillzeit – Forderungen zur Verbesserung der Lage für Ärztinnen

Deutscher Ärztinnenbund und weitere bringen gemeinsames Positionspapier heraus

Pressemitteilung
29.01.2025
Trotz des im Jahr 2018 in Kraft getretenen Gesetzes zum Schutz von Müttern bei der Arbeit, in der Ausbildung und im Studium empfinden viele schwangere Ärztinnen ihre Lage am Arbeits-, Ausbildungs- oder Studienplatz als unbefriedigend. Demnach stellt der Mutterschutz für schwangere Ärztinnen bzw. solche, die gerade Kinder bekommen haben, nach wie vor ein großes Karrierehindernis dar. Als Reaktion auf einen offenen Brief des Deutschen Ärztinnenbundes hat die Ärztekammer Nordrhein einen Arbeitskreis eingesetzt, der den Workshop „Mutterschutz“ initiiert und vorbereitet. An diesem Workshop wirken zahlreiche Fachgesellschaften mit – darunter maßgeblich der Deutsche Ärztinnenbund. Als erstes Ergebnis wurde ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, das unter dem Titel „Arbeiten in der Schwangerschaft (und Stillzeit) – Forderungen zur Verbesserung der Lage von Ärztinnen“ u. a. auf der Website des Deutschen Ärztinnenbundes zum Download zur Verfügung steht.

In diesem Positionspapier sind kurz gefasst folgende Aufgaben aufgelistet:
  1. Formulierung fachbezogener Kataloge als Handlungsempfehlungen zur Unterstützung in der Abwägung zulässiger/unzulässiger Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen
  2. Erstellung von Positivlisten der als unbedenklich erachteten Tätigkeiten und Einsatzgebiete durch die Fachgesellschaften
  3. Stärkung fachlicher Kompetenzen durch die Schaffung von Fortbildungsangeboten
  4. Organisation von Schlichtungsverfahren für verbleibende Diskrepanzen
  5. Erarbeitung eines Kompetenzpapiers erweitert um fachspezifische Expertise (Positivlisten)
  6. Erstellung einer Leitlinie durch die Fachgesellschaften AWMF
Frau Prof. Dr. med. Barbara Puhahn-Schmeiser, Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes und verantwortlich für das Thema Mutterschutz betont, wie wichtig die Schaffung neuer Regelungen ist: „Natürlich müssen erforderliche Schutzmaßnahmen ergriffen und Arbeitsplätze für Schwangere und Mütter sicher gestaltet werden, um eine Weiterbeschäftigung zu ermöglichen. Aber zum Wohle der Ärztinnen ebenso wie angesichts des aktuellen Fachkräftemangels können wir nicht hinnehmen, wenn hochmotivierte und gut ausgebildete Ärztinnen nicht weiterarbeiten dürfen, obwohl die Risikolage unter Einhaltung der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen verantwortbar ist. Hier bedarf es Lösungen, die Arbeitsschutz und diskriminierungsfreie Teilhabe für Schwangere und Mütter gleichermaßen berücksichtigen. Ich freue mich sehr, dass der DÄB gemeinsam mit Partnern aus Fachgesellschaften und Ärztekammern an Lösungen weiter arbeitet.“
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