Digitalisierung in der Versorgung – ein Plädoyer

Erfahrungen aus der hausärztlichen Praxis

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist gelebte Realität. Digitale Tools verbessern die Patientinnen- und Patientenversorgung und entlasten Ärztinnen, Ärzte und medizinische Fachangestellte. Die elektro­ni­sche Patientenakte (ePA), Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) und Künstliche Intelligenz (KI) bieten enorme Chancen – wenn sie sinnvoll eingesetzt werden.

Chancen und Herausforderungen: Digitale Lösungen wie Online-Terminbuchungen, strukturierte Patientenkommunikation und Telemedizin verschlanken Prozesse und reduzieren Wartezeiten. Doch die Umsetzung bleibt herausfordernd: Interoperabilität, Datenschutz und Bürokratie erschweren den Einsatz.Doch die positiven Effekte überwiegen deutlich.

Entlastung für das Praxisteam: Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig, jede Entlastung des Teams durch Digitalisierung ist essenziell. Automatisierte Prozesse wie Terminmanagement und digitale AU-Bescheinigungen nehmen administrative Arbeit ab. Dadurch bleibt mehr Zeit für die persönliche Betreuung von Patientinnen und Patienten.

Bessere Erreichbarkeit: Digitale Kommunikationswege ermöglichen eine engere Begleitung. Gerade Menschen in ländlichen Regionen profitieren von Telemedizin und digitalen Sprechstunden. Dies erhöht die Zufriedenheit und verbessert die Behandlungsqualität.

Flexible Arbeitszeiten und Vereinbarkeit mit der Familie: Für Ärztinnen, Ärzte und medizinische Fachangestellte bietet Digitalisierung neue Flexibilität. Digitale Prozesse ermöglichen hybride Arbeitsmodelle, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert.

{{IMG=1864}}Ein Blick in die Zukunft: Die Versorgung der Zukunft ist vernetzt, intelligent und patientenzentriert. Digitale Assistenzsysteme, Avatare für einfache Befundbesprechungen und KI-gestützte Entscheidungsunterstützung könnten zum Standard werden. So bleibt mehr Zeit für individuelle Beratung. Ein entscheidender Bestandteil dieser Zukunft können digitale Facharzt- und Gesundheitszentren sein, die Telemedizin mit digital gestützter Diagnostik kombinieren und so Versorgungslücken schließen können. Ein weiterer Schlüssel zur Einbindung von Patientinnen und Patienten sind Digitaltrainings, die den Umgang mit DiGA erleichtern und Abläufe effizienter gestalten.

Digitalisierung als Chance begreifen: Die Digitalisierung bietet enorme Möglichkeiten, die Versorgung zu verbessern, Fachkräfte zu entlasten und die Patientinnen- und Patientenerfahrung zu optimieren. Es sind aber nicht die Technologien allein, die unsere Tätigkeit verändern, sondern wir, die diese Technologien einsetzen! Digitalisierung wird die Arbeit erleichtern – wir sollten die Chance nutzen.

Das engagierte Ärztepaar Julia und Stefan Spieren leitet gemeinsam eine Hausarztpraxis in Wenden-Hünsborn – eine der modernsten und digitalisiertesten Einrichtungen ihrer Art. Julia Spieren ist Fachärztin für Allgemeinmedizin (frühere Spezialisierung in Anästhesie und Notfallmedizin), Stefan Spieren, MBA, ist Facharzt für Allgemeinmedizin und -chirurgie. Beide treiben die digitale Transformation im Gesundheitswesen konsequent voran und setzen innovative Technologien ein, um den Praxisalltag effizienter und die Versorgung noch patientenfreundlicher zu gestalten, z. B. in ihrem gemeinsamen Digitalen Facharzt- und Gesundheitszentrum (DFGZ) in Olpe (eröffnet im September 2024).

Julia und Stefan Spieren sind Eltern von vier gemeinsamen Kindern. Mit ihren innovativen digitalen Versorgungskonzepten zeigen sie, wie sich Familie und Beruf harmonisch vereinbaren lassen. Stefan Spieren ist Mitglied des DÄB.

E-Mail: praxis@spieren.de
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