Editorial
Liebe Kolleginnen,
wer kennt den Spruch „Das Internet setzt sich nicht durch“ nicht?! So skeptisch, wie dem Internet in seinen Anfängen entgegengesehen wurde, wird wohl auch manch Kritiker über die Digitalisierung gesprochen haben. Doch wo stehen wir? Der Siegeszug des Internets war nicht aufzuhalten. Und auch aus anderen Lebenswelten, gerade in der Medizin, ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Und die Geschwindigkeit der Neuerungen ist enorm. Dies hat uns dazu veranlasst, diese Ausgabe der ärztin dem Thema „Digitalisierung in der Medizin“ zu widmen.
Lassen Sie uns einen Blick in den Praxis-Alltag werfen, in dem z. B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) den Patientinnen und Patienten sowie uns Ärztinnen und Ärzten Hilfestellungen bieten. Ich selbst kann berichten, dass Patientinnen und Patienten mit Hilfe von Apps in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden und eine Linderung der Beschwerden erreichen können. So helfen diese u. a. bei der Gewichtsreduktion, beim Umgang mit chronischen Schmerzen, bei Depressionen oder einer Reizdarm-Symptomatik. Natürlich ersetzen diese Apps nicht den ärztlichen Kontakt oder das psychotherapeutische Gespräch – das sollen sie auch gar nicht –, aber sie bieten eine Möglichkeit, die langen Wartezeiten bis zu einem Facharzttermin oder bis zur Psychotherapie gut zu überbrücken.
Inwieweit die elektronische Patientenakte (ePA) hilfreich sein wird, wird wahrscheinlich erst deutlich, wenn sie flächendeckend eingeführt, für die Behandlung sinnvoll aufgebaut und aktiv genutzt wird. Der Gedanke hinter der ePA, einen Überblick über Therapiekonzepte, Medikamente sowie Facharzt- und Krankenhausberichte zu haben, ist mit Sicherheit sehr gut. Gleichzeitig muss aber auch der besondere Schutz der Gesundheitsdaten gewährleistet sein, um unsere Patientinnen und Patienten vor Datenmissbrauch und Diskriminierung zu schützen.
Auch Künstliche Intelligenz (KI) legt in der Medizin einen Vormarsch hin. So lesen Sie auf den folgenden Seiten über den Umgang, das Risiko und den Nutzen von KI. Können wir die Diagnostik, zum Beispiel im Rahmen von Krebsfrüherkennungsverfahren, mit KI verbessern? Hilft uns die KI, radiologische Befunde exakter zu bewerten? Was passiert, wenn die KI mit „falschen Daten gefüttert“ wird?
Digitalisierung und KI sind schon längst im Berufsalltag angekommen – das steht außer Frage. Doch bei all der Hilfe durch die Technik darf die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleiben. Wir haben das Glück, einen Beruf ausüben zu dürfen, der zwar durch die Digitalisierung in manchen Bereichen erleichtert werden kann. Gleichzeitig aber bleiben unsere Empathie und unsere Fähigkeit, mit unseren Patientinnen und Patienten zu interagieren, unersetzbar und wichtiger denn je.
Lassen Sie uns daher die Digitalisierung positiv und bewusst einsetzen. Aber lassen Sie uns zugleich unsere Menschlichkeit nicht verlieren. Denn wie häufig sind es neben all den technischen Hilfsmitteln gerade die kleinen menschlichen Gesten, die unseren Patientinnen und Patienten das Gefühl geben, durch uns gut behandelt, versorgt und begleitet zu sein.
Mit kollegialen Grüßen
Jana Pannenbäcker,
Vizepräsidentin des DÄB
In eigener Sache: Da wir derzeit übermäßig viele E-Mail-Rückläufer haben – sprich: Adressen existieren nicht, sind nicht erreichbar, der Account ist voll oder anderes –, bitten wir alle Mitglieder, der Geschäftsstelle unter gsdaeb@aerztinnenbund.de ihre aktuelle E-Mail-Adresse mitzuteilen. Herzlichen Dank für die Mithilfe!
wer kennt den Spruch „Das Internet setzt sich nicht durch“ nicht?! So skeptisch, wie dem Internet in seinen Anfängen entgegengesehen wurde, wird wohl auch manch Kritiker über die Digitalisierung gesprochen haben. Doch wo stehen wir? Der Siegeszug des Internets war nicht aufzuhalten. Und auch aus anderen Lebenswelten, gerade in der Medizin, ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. Und die Geschwindigkeit der Neuerungen ist enorm. Dies hat uns dazu veranlasst, diese Ausgabe der ärztin dem Thema „Digitalisierung in der Medizin“ zu widmen.
Lassen Sie uns einen Blick in den Praxis-Alltag werfen, in dem z. B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) den Patientinnen und Patienten sowie uns Ärztinnen und Ärzten Hilfestellungen bieten. Ich selbst kann berichten, dass Patientinnen und Patienten mit Hilfe von Apps in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden und eine Linderung der Beschwerden erreichen können. So helfen diese u. a. bei der Gewichtsreduktion, beim Umgang mit chronischen Schmerzen, bei Depressionen oder einer Reizdarm-Symptomatik. Natürlich ersetzen diese Apps nicht den ärztlichen Kontakt oder das psychotherapeutische Gespräch – das sollen sie auch gar nicht –, aber sie bieten eine Möglichkeit, die langen Wartezeiten bis zu einem Facharzttermin oder bis zur Psychotherapie gut zu überbrücken.
Inwieweit die elektronische Patientenakte (ePA) hilfreich sein wird, wird wahrscheinlich erst deutlich, wenn sie flächendeckend eingeführt, für die Behandlung sinnvoll aufgebaut und aktiv genutzt wird. Der Gedanke hinter der ePA, einen Überblick über Therapiekonzepte, Medikamente sowie Facharzt- und Krankenhausberichte zu haben, ist mit Sicherheit sehr gut. Gleichzeitig muss aber auch der besondere Schutz der Gesundheitsdaten gewährleistet sein, um unsere Patientinnen und Patienten vor Datenmissbrauch und Diskriminierung zu schützen.
Auch Künstliche Intelligenz (KI) legt in der Medizin einen Vormarsch hin. So lesen Sie auf den folgenden Seiten über den Umgang, das Risiko und den Nutzen von KI. Können wir die Diagnostik, zum Beispiel im Rahmen von Krebsfrüherkennungsverfahren, mit KI verbessern? Hilft uns die KI, radiologische Befunde exakter zu bewerten? Was passiert, wenn die KI mit „falschen Daten gefüttert“ wird?
Digitalisierung und KI sind schon längst im Berufsalltag angekommen – das steht außer Frage. Doch bei all der Hilfe durch die Technik darf die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleiben. Wir haben das Glück, einen Beruf ausüben zu dürfen, der zwar durch die Digitalisierung in manchen Bereichen erleichtert werden kann. Gleichzeitig aber bleiben unsere Empathie und unsere Fähigkeit, mit unseren Patientinnen und Patienten zu interagieren, unersetzbar und wichtiger denn je.
Lassen Sie uns daher die Digitalisierung positiv und bewusst einsetzen. Aber lassen Sie uns zugleich unsere Menschlichkeit nicht verlieren. Denn wie häufig sind es neben all den technischen Hilfsmitteln gerade die kleinen menschlichen Gesten, die unseren Patientinnen und Patienten das Gefühl geben, durch uns gut behandelt, versorgt und begleitet zu sein.
Mit kollegialen Grüßen
Jana Pannenbäcker,
Vizepräsidentin des DÄB
In eigener Sache: Da wir derzeit übermäßig viele E-Mail-Rückläufer haben – sprich: Adressen existieren nicht, sind nicht erreichbar, der Account ist voll oder anderes –, bitten wir alle Mitglieder, der Geschäftsstelle unter gsdaeb@aerztinnenbund.de ihre aktuelle E-Mail-Adresse mitzuteilen. Herzlichen Dank für die Mithilfe!
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