100 Jahre Ärztinnenvertretung im Zeitraffer
25.10.1924
Bund Deutscher Ärztinnen (BDÄ) wird in Berlin gegründet
Ziel ist die Vertretung der beruflichen und sozialen Interessen von Ärztinnen, aber von Anfang an auch die Bearbeitung von gesundheitspolitischen Frauenfragen, darunter Reform bzw. Abschaffung des § 218. Im ganzen Deutschen Reich gab es damals rund 2500 Ärztinnen.1933
Rasche Gleichschaltung
Bereits im April vollzieht der BDÄ die von den Nazis betriebene Gleichschaltung. Im Juni schließt er alle Kolleginnen mit jüdischer Herkunftsgeschichte aus.1933–1945
Mitglieder des Weltärztinnenbundes (MWIA) unterstützen geflüchtete Kolleginnen
1934
BDÄ wird vom Weltärztinnenbund ausgeschlossen
15.12.1936
Auflösung des BDÄ
Eine Konsequenz aus der Reichsärzteordnung vom April 19361946
Erste lokale Ärztinnengruppen formieren sich nach dem Zweiten Weltkrieg
18.03.1950
Gründung des Deutschen Ärztinnenbundes in München
Eines der ersten Ziele ist es, die systematische Benachteiligung von Ärztinnen zu beseitigen, die eine Niederlassung als Kassenärztin fast unmöglich machte.1950
DÄB unterzeichnet das Genfer Gelöbnis des Weltärztebundes
1951
Erster eigener DÄB-Kongress in Bad Pyrmont
Seither tritt der DÄB alle zwei Jahre mit einem Kongress hervor. Während der Corona-Pandemie fanden diese Veranstaltungen online statt.1952
Wiederaufnahme des DÄB in die MWIA
1976
Dr. med. Helga Thieme wird als erste Deutsche zur MWIA-Präsidentin gewählt
1978
Der DÄB richtet in Berlin erstmals den Internationalen MWIA-Kongress aus
1987
Das Junge Forum im DÄB wird gegründet
Für Ärztinnen bis 40 Jahre1990
Ärztinnen aus den neuen Bundesländern werden
Mitglied im DÄB1999
Prof. Dr. med. Marion Kiechle wird die erste Ordinaria für Frauenheilkunde in Deutschland
16.09.1999
DÄB-Kongress begründet die Gendermedizin in Deutschland
Unter dem Titel „Schlagen Frauenherzen anders?“ beginnt der mehrtä- gige Kongress des DÄB in Gießen und lenkt die Aufmerksamkeit auf dieses Thema, das die Medizin heute weltweit beeinflusst.2001
Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns wird die erste Ordinaria für Chirurgie in Deutschland
Das Forum 60 plus wird gegründet
Das Mentorinnen-Netzwerk wird gegründet
Dr. med. Astrid Bühren und Prof. Dr. med. Marianne Schrader schaffen mit diesem Programm zur Karriereförderung von Ärztinnen eines der ersten Mentoringangebote in der Medizin in Deutschland überhaupt.2011
Das Forum 40 plus wird gegründet
2016
Erste Dokumentation „Medical Women on Top“ des DÄB
Der DÄB evaluiert mit der „Medical Women On Top“ (MWOT) den Frauenanteil in entscheidenden Führungspositionen der Universitätsmedizin in Deutschland. Die Evaluationsstudie steht in einer Reihe von zahlreichen weiteren Erhebungen des DÄB, welche die berufspolitische Debatte um die Chancengleichheit von Ärztinnen in Deutschland seit den 1960er-Jahren immer wieder prägen, weil sie Missstände greifbar machen. Jüngstes Thema, 2024, ist das Topsharing im ärztlichen Beruf.01.01.2018
Novelliertes Mutterschutzgesetz tritt in Kraft
Es war unter Mitwirkung des DÄB ausgearbeitet worden. Die Umsetzung im Sinne der berufstätigen Ärztinnen bereitet bis heute Schwierigkeiten: Das zu ändern ist eine Aufgabe für den DÄB.2021/2022
Zusätzliche themenbezogene Säulen
Seit der DÄB-Gründung bilden die Regionalgruppen das Rückgrat. Im Lauf der Zeit kamen verschiedenartige Initiativen hinzu, etwa die Foren oder Zusammenschlüsse, die Projekte wie beispielsweise die Preise des DÄB organisieren. Der erste Ausschuss des DÄB, der Ethik-Ausschuss, arbeitet bereits seit 1999! Seit Anfang der 2020er-Jahre entstehen vermehrt Ausschüsse, um DÄB-Themen vertieft zu bearbeiten.2022
Der Weltärztinnenbund gründet die Senior-MWIA
Auf Initiative von Dr. med. Bettina von Gizycki-Nienhaus vom Forum 60 plus des DÄB entsteht diese internationale Vertretung für ältere Ärztinnen. Erste Vorsitzende der Senior-MWIA wird Dr. med. Renate Böhm, Mitglied im DÄB-Vorstand.2022
Die Zukunftsabende des Jungen Forums des DÄB starten
Für Medizinstudentinnen am Anfang ihrer Berufslaufbahn25.10.2024