2020 wird der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hohe Priorität eingeräumt
Dr. med. Astrid Bühren | Niedergelassene Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V.
Der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird im Jahr 2020 im Studium, in der Klinik und in der Niederlassung eine hohe Priorität eingeräumt werden. Die Bürokratie wird leider immer noch einen zu großen Anteil der ärztlichen Arbeitsleistung beanspruchen. Die Sprechende Medizin wird an Bedeutung zunehmen. Die Vorstände und Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung, der Fachgesellschaften und Berufsverbände werden 2020 immer noch nicht paritätisch mit Ärztinnen und Ärzten besetzt sein.
Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtärzteschaft wird zwar von jetzt 42,5 auf über 50 Prozent ansteigen, in den Führungspositionen in der Wissenschaft und in Kliniken werden sie jedoch trotz Quoten-Diskussion weiterhin unterrepräsentiert sein. Allerdings wird die Attraktivität von Leitungspositionen allgemein auch erheblich gesunken sein aufgrund geringerer Verdienstmöglichkeiten, der zunehmenden Hire and Fire Mentalität nicht nur in privaten Klinikkonzernen und der in vielen Kliniken dominanten Verwaltungsebene. Gegenläufig ist die Bedeutung von Führungsqualitäten gestiegen, weibliche Führungseigenschaften sind gefragt.
Der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird im Studium, in der Klinik und in der Niederlassung selbstverständlicher eine hohe Priorität eingeräumt werden. Die Weiterbildung wird vielfältiger sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Medizin stattfinden, eine verbesserte Verbundweiterbildung für die Allgemeinmedizin aber zum Beispiel auch für die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und die Orthopädie und Unfallchirurgie mit flexibleren und lebensphasengerechteren Weiterbildungseinheiten zwischen 25 und 100 Prozent der vollen Arbeitszeit werden den zeitweiligen oder endgültigen Berufsausstieg deutlich reduzieren. Die Bürokratie wird insgesamt leider immer noch einen zu großen Anteil der ärztlichen Arbeitsleistung beanspruchen. In der Versorgung und in der Forschung wird die geschlechtsspezifische Medizin an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Einspareffekte.
Die Sprechende Medizin wird erstens deshalb an Bedeutung zunehmen, weil überproportional viel Frauen diese Fachrichtungen wählen, zweitens, weil die überbordende Apparatemedizin zu teuer wird und last not least, weil sich allmählich die Erkenntnis durchsetzt, dass nur die gleichwertige Berücksichtigung und Behandlung sowohl der somatischen als auch der psychischen und sozialen Faktoren effektiv und effizient ist. Andererseits werden Ärztinnen selbstverständlicher ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend auch in chirurgischen Fächern tätig sein, einerseits hat der Nachwuchsmangel den Fokus auf die Gewinnung speziell auch der weiblichen Studierenden gerichtet, andererseits sind die Arbeitszeiten insgesamt verlässlicher geworden, die Chirurgie ist keine „Helden“ - Medizin mehr und die Anwesenheitskultur akzeptiert in stärkerem Maße die Bedeutung auch privater Prioritäten. Berufspolitisch wird unter anderem dafür gekämpft werden, dass die Vorteile der Mutterschutzgesetzgebung auch für selbständig tätige Ärztinnen und für Medizinstudentinnen gelten, nachdem die Richtlinienverordnungen und die Umsetzungsbestimmungen für die angestellten Ärztinnen aktualisiert und damit die Karriere behindernden Faktoren reduziert worden sind.
Die Vorstände und Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung, der Fachgesellschaften und Berufsverbände werden 2020 immer noch nicht paritätisch von Ärztinnen und Ärzten besetzt sein – außer uns heute Aktiven gelingt es, die Lust auf Politik und Mitgestaltung durch unser Vorbild, durch Mentoring und durch familienfreundlichere Rahmenbedingungen zu stärken.
Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtärzteschaft wird zwar von jetzt 42,5 auf über 50 Prozent ansteigen, in den Führungspositionen in der Wissenschaft und in Kliniken werden sie jedoch trotz Quoten-Diskussion weiterhin unterrepräsentiert sein. Allerdings wird die Attraktivität von Leitungspositionen allgemein auch erheblich gesunken sein aufgrund geringerer Verdienstmöglichkeiten, der zunehmenden Hire and Fire Mentalität nicht nur in privaten Klinikkonzernen und der in vielen Kliniken dominanten Verwaltungsebene. Gegenläufig ist die Bedeutung von Führungsqualitäten gestiegen, weibliche Führungseigenschaften sind gefragt.
Der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird im Studium, in der Klinik und in der Niederlassung selbstverständlicher eine hohe Priorität eingeräumt werden. Die Weiterbildung wird vielfältiger sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Medizin stattfinden, eine verbesserte Verbundweiterbildung für die Allgemeinmedizin aber zum Beispiel auch für die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und die Orthopädie und Unfallchirurgie mit flexibleren und lebensphasengerechteren Weiterbildungseinheiten zwischen 25 und 100 Prozent der vollen Arbeitszeit werden den zeitweiligen oder endgültigen Berufsausstieg deutlich reduzieren. Die Bürokratie wird insgesamt leider immer noch einen zu großen Anteil der ärztlichen Arbeitsleistung beanspruchen. In der Versorgung und in der Forschung wird die geschlechtsspezifische Medizin an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Einspareffekte.
Die Sprechende Medizin wird erstens deshalb an Bedeutung zunehmen, weil überproportional viel Frauen diese Fachrichtungen wählen, zweitens, weil die überbordende Apparatemedizin zu teuer wird und last not least, weil sich allmählich die Erkenntnis durchsetzt, dass nur die gleichwertige Berücksichtigung und Behandlung sowohl der somatischen als auch der psychischen und sozialen Faktoren effektiv und effizient ist. Andererseits werden Ärztinnen selbstverständlicher ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend auch in chirurgischen Fächern tätig sein, einerseits hat der Nachwuchsmangel den Fokus auf die Gewinnung speziell auch der weiblichen Studierenden gerichtet, andererseits sind die Arbeitszeiten insgesamt verlässlicher geworden, die Chirurgie ist keine „Helden“ - Medizin mehr und die Anwesenheitskultur akzeptiert in stärkerem Maße die Bedeutung auch privater Prioritäten. Berufspolitisch wird unter anderem dafür gekämpft werden, dass die Vorteile der Mutterschutzgesetzgebung auch für selbständig tätige Ärztinnen und für Medizinstudentinnen gelten, nachdem die Richtlinienverordnungen und die Umsetzungsbestimmungen für die angestellten Ärztinnen aktualisiert und damit die Karriere behindernden Faktoren reduziert worden sind.
Die Vorstände und Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung, der Fachgesellschaften und Berufsverbände werden 2020 immer noch nicht paritätisch von Ärztinnen und Ärzten besetzt sein – außer uns heute Aktiven gelingt es, die Lust auf Politik und Mitgestaltung durch unser Vorbild, durch Mentoring und durch familienfreundlichere Rahmenbedingungen zu stärken.