Ärztinnen am Start? Ärztinnenbund fordert Ärztinnen auf, sich in Gremien wählen zu lassen
Pressemitteilung
05.04.2016
Der Deutsche Ärztinnenbund stellt wiederholt fest, dass Ärztinnen in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung nicht angemessen vertreten sind. Vor allem der Nachwuchs, das heißt junge Ärztinnen fehlen. Sie sind in der nächsten Legislaturperiode von Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen nicht am Start. Der DÄB appelliert an junge Ärztinnen, die eine eigene Praxis übernehmen möchten, sich in der Standespolitik zu engagieren und die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen zu verändern. Auch bei der Karriere führt an der Gremienarbeit kein Weg vorbei, denn dort werden Entscheidungen gefällt, wofür im Gesundheitssystem oder an Universitäten Geld ausgegeben und welche Schwerpunkte gesetzt werden.
Auch 2016 ist wieder ein Wahljahr für ärztliche Gremien: nicht nur zum Beispiel in der Ärztekammer Rheinland-Pfalz wird gewählt, sondern auch in den Kassenärztlichen Vereinigungen.
In der täglichen Arbeit erleben wir einen Generationenwechsel, denn die Anzahl junger Frauen im Medizinstudium steigt ebenso wie die Zahl der Ärztinnen in Krankenhäusern und Praxen. Die Frage, wie dieser zunehmende Anteil von Ärztinnen in den ärztlichen Gremien adäquat vertreten sein kann, wird häufig vergessen. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg und Ärztekammer Nordrhein haben realisiert, dass Frauen in den ehrenamtlichen Gremien unterrepräsentiert sind und möchten mehr Ärztinnen für die Mitarbeit in den Gremien der Selbstverwaltung interessieren. Die Ärztekammer Nordrhein beispielweise weist einen Anteil von 19 Prozent Frauen in der Kammerversammlung bei 45,5 Prozent weiblicher Kammermitglieder auf und will dies langfristig ändern – mit welchen konkreten Maßnahmen ist jedoch nicht bekannt.
Dr. med. Christiane Groß, M.A.: “Frauen haben häufig keine Lust, sich auf die zeitfressende Gremienarbeit einzulassen. Schauen wir die Gremien an, so finden wir dort hauptsächlich ältere Kolleginnen und Kollegen und überwiegend Männer. Es gibt bundesweit nur vier Kammerpräsidentinnen und 13 Kammerpräsidenten. Auch die Vorsitzenden der regionalen Ärztekammerbereiche und Kassenärztlichen Vereinigungen sind in der überwiegenden Mehrzahl männlich Auf den Deutschen Ärztetagen sind Ärztinnen ebenso schlecht vertreten wie in den gewählten Vertretungen von Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Dabei kann Arbeit in Gremien richtig Spaß machen, wenn es um Entscheidungen und um die Suche nach Verbündeten für die eigenen Ideen geht“.
Ein hauptsächlicher Grund für die Zurückhaltung bei Gremienwahlen liegt sicher daran, dass sowohl bei jungen Ärztinnen als auch bei Ärzten die Vereinbarkeit von Familie und Privatleben enorm an Wichtigkeit zugenommen hat.
Dr. Groß weiter: „Es gibt für den Gremiennachwuchs keine entsprechende Unterstützungskultur, Demotivation hingegen ist hör- und spürbar. In den Augen vieler Chefärztinnen und –ärzte, aber auch bei den Kolleginnen und Kollegen ist Gremienarbeit „Privatvergnügen“. Zudem finden Sitzungen zum Beispiel häufig in der Freizeit statt. Für junge Kolleginnen und Kollegen, die angestellt sind, bedeutet Gremienarbeit, dass Urlaubstage einzusetzen sind und im niedergelassenen Bereich tritt wahlweise Verdienstausfall oder die Arbeitsverschiebung in den Feierabend ein. Bei allem ist ein Umdenken dringend vonnöten“.
Der DÄB wünscht sich ein Szenario, in dem junge Kolleginnen und Kollegen zugesichert wird, dass der eine oder andere Dienst bei der Wahl in ein Gremium ausfallen kann, dass die Kosten für die Betreuung von Kindern und pflegebdürftigen Angehörigen erstattet werden und dass die Sitzungen zeitlich straff geführt werden und damit einschätzbar sind und dass einigermaßen akzeptable Sitzungsgelder gezahlt werden. Damit junge Kolleginnen eine reelle Chance haben, nachzurücken.
Auch 2016 ist wieder ein Wahljahr für ärztliche Gremien: nicht nur zum Beispiel in der Ärztekammer Rheinland-Pfalz wird gewählt, sondern auch in den Kassenärztlichen Vereinigungen.
In der täglichen Arbeit erleben wir einen Generationenwechsel, denn die Anzahl junger Frauen im Medizinstudium steigt ebenso wie die Zahl der Ärztinnen in Krankenhäusern und Praxen. Die Frage, wie dieser zunehmende Anteil von Ärztinnen in den ärztlichen Gremien adäquat vertreten sein kann, wird häufig vergessen. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg und Ärztekammer Nordrhein haben realisiert, dass Frauen in den ehrenamtlichen Gremien unterrepräsentiert sind und möchten mehr Ärztinnen für die Mitarbeit in den Gremien der Selbstverwaltung interessieren. Die Ärztekammer Nordrhein beispielweise weist einen Anteil von 19 Prozent Frauen in der Kammerversammlung bei 45,5 Prozent weiblicher Kammermitglieder auf und will dies langfristig ändern – mit welchen konkreten Maßnahmen ist jedoch nicht bekannt.
Dr. med. Christiane Groß, M.A.: “Frauen haben häufig keine Lust, sich auf die zeitfressende Gremienarbeit einzulassen. Schauen wir die Gremien an, so finden wir dort hauptsächlich ältere Kolleginnen und Kollegen und überwiegend Männer. Es gibt bundesweit nur vier Kammerpräsidentinnen und 13 Kammerpräsidenten. Auch die Vorsitzenden der regionalen Ärztekammerbereiche und Kassenärztlichen Vereinigungen sind in der überwiegenden Mehrzahl männlich Auf den Deutschen Ärztetagen sind Ärztinnen ebenso schlecht vertreten wie in den gewählten Vertretungen von Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Dabei kann Arbeit in Gremien richtig Spaß machen, wenn es um Entscheidungen und um die Suche nach Verbündeten für die eigenen Ideen geht“.
Ein hauptsächlicher Grund für die Zurückhaltung bei Gremienwahlen liegt sicher daran, dass sowohl bei jungen Ärztinnen als auch bei Ärzten die Vereinbarkeit von Familie und Privatleben enorm an Wichtigkeit zugenommen hat.
Dr. Groß weiter: „Es gibt für den Gremiennachwuchs keine entsprechende Unterstützungskultur, Demotivation hingegen ist hör- und spürbar. In den Augen vieler Chefärztinnen und –ärzte, aber auch bei den Kolleginnen und Kollegen ist Gremienarbeit „Privatvergnügen“. Zudem finden Sitzungen zum Beispiel häufig in der Freizeit statt. Für junge Kolleginnen und Kollegen, die angestellt sind, bedeutet Gremienarbeit, dass Urlaubstage einzusetzen sind und im niedergelassenen Bereich tritt wahlweise Verdienstausfall oder die Arbeitsverschiebung in den Feierabend ein. Bei allem ist ein Umdenken dringend vonnöten“.
Der DÄB wünscht sich ein Szenario, in dem junge Kolleginnen und Kollegen zugesichert wird, dass der eine oder andere Dienst bei der Wahl in ein Gremium ausfallen kann, dass die Kosten für die Betreuung von Kindern und pflegebdürftigen Angehörigen erstattet werden und dass die Sitzungen zeitlich straff geführt werden und damit einschätzbar sind und dass einigermaßen akzeptable Sitzungsgelder gezahlt werden. Damit junge Kolleginnen eine reelle Chance haben, nachzurücken.