Ärztinnenbund bietet DÄB-Checkliste Weiterbildung

Gezielte Planung - Erfolgreicher Berufsweg: Machen Sie sich den Weg frei !

Köln, 13.05.2003
Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hat erstmals eine Checkliste Weiterbildung erstellt. Sie soll den Ärztinnen nach dem Studium den Start in den ärztlichen Beruf ebnen und die Rückkehr nicht berufstätiger Ärztinnen erleichtern. Die DÄB-Checkliste wird anlässlich der Novellierung der (Muster-) Weiterbildungsordnung beim 106. Deutschen Ärztetag vom 20. bis 23. Mai 2003 in Köln vorgestellt. Sie enthält alle relevanten Kriterien, anhand derer Ärztinnen und Ärzte ihre optimale Weiterbildungsstätte auswählen können. Die DÄB-Checkliste, die als übersichtliches Leaflet in der Geschäftsstelle erhältlich ist, ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Ärztin" des Deutschen Ärztinnenbundes veröffentlicht (Ärztin 2/2003, Erscheinungstermin 13.05.2003) und kann ab dem 20. Mai 2003 hier abgerufen werden.

Ausgangspunkt der DÄB-Checkliste waren die wachsenden Diskussionen zu Fragen der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen und des sich abzeichnenden Ärztinnen- und Ärztemangels. Die DÄB-Checkliste ermöglicht jungen Ärztinnen und Ärzten, durch zielgerechte Analyse einen erfolgreichen Berufsweg zu beschreiten. Dieser Berufsweg kann alle individuell passenden Varianten aufweisen, wie Weiterbildung mit einer konsequenten klinisch und wissenschaftlich intensiven Tätigkeit mit Auslandsaufenthalt, Weiterbildung in Teilzeit oder eine umfassende und vielfältige Weiterbildung zur allgemeinärztlichen Tätigkeit in der hausärztlichen Praxis.

Zu fünf Themenbereichen wie z.B. Standortentscheidung, Arbeitsplatz und Vorstellungsgespräch werden die entscheidenden Fragestellungen dazu aufgelistet "Mit Hilfe der DÄB-Checkliste können sich die ins Berufsleben startenden Ärztinnen und Ärzte klar werden, welche Prioritäten sie für ihre berufliche Karriere setzen und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind," so Dr. Esther Gaertner, Mitglied des DÄB-Vorstandes und Vorsitzende des "Jungen Forum" im Deutschen Ärztinnenbund.

Gerade für Frauen ist die Wahl der richtigen Weiterbildungsstätte ein wichtiger Schritt auf ihrem Lebens- und Berufsweg. Denn spätestens an diesem Punkt beginnt sich eine Schere zwischen Ärztinnen und Ärzte zu öffnen, die im Laufe der Karriere immer weiter auseinander klafft: Stellen Frauen inzwischen weit mehr als die Hälfte der Studienanfänger in der Medizin, sind z.B. 40 % aller Mediziner Ärztinnen, so beträgt der Frauenanteil in leitenden Funktionen 7 % und schließlich bei den Professoren in klinischen Universitätsabteilungen nur noch 2,8 %. 20 000 Ärztinnen bis zum Alter von 59 Jahren üben ihren Beruf nicht aus; zusätzlich stellen sich immer mehr ausgebildete Ärztinnen nach dem Studium für die Krankheitsversorgung nicht mehr zur Verfügung.

Dieses bis jetzt brachliegende Potenzial an qualifizierten Medizinerinnen sollte gerade in der Zeit des drohenden Ärztinnen- und Ärztemangels genutzt werden bzw. zukünftig nicht mehr vorkommen. DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren: "Medizin braucht Ärztinnen: Frauen bringen spezifische biographische Lebenserfahrungen mit, sie thematisieren unterschiedliche therapeutische Aspekte, beispielsweise in der Frauenheilkunde, und besitzen besondere Qualifikationen im Bereich der Kommunikation und Empathie." Daher ist es wichtig, zukünftig die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es auch Frauen möglich ist, Karriere und Familie miteinander zu vereinbaren. Im Hinblick darauf begrüßt der Deutsche Ärztinnenbund die Forderung des 105. Deutschen Ärztetages an die Universitäten und Krankenhäuser, auch Ärztinnen in Klinik und Wissenschaft und für Leitungsfunktionen zu fördern, vermehrt flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten und Weiterbildung in Teilzeit zu etablieren.

Auch während und nach der Weiterbildungszeit begleitet der DÄB die Ärztinnen: Neben der Vernetzung in Regionalgruppen, Teilnahme als Mentee im Mentorinnennetzwerk und internationalen Kontakten bietet der Ärztinnenbund die Mitgliedschaft im Jungen Forum an: Das Junge Forum widmet sich der besonderen Situation, der junge Medizinerinnen ausgesetzt sind. Mitglied im Jungen Forum können Ärztinnen und Studentinnen bis 40 Jahre werden. Dr. Esther Gaertner: "Es ist unser Anliegen, im Jungen Forum Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit interessanten Themen sowie einen Rahmen zur Förderung und Unterstützung von frauenpolitischem Bewusstsein und Handeln zu bieten."

Download DÄB-Checkliste Weiterbildung (PDF-Datei, 154 MB)

DÄB-Checkliste Weiterbildung ist erhältlich bei :
Deutscher Ärztinnenbund / Geschäftsstelle
Frau Elke Timme
Tel. 0221 / 4004-540
Fax 0221 / 4004-541

Informationen über das Junge Forum:
Dr. med. Esther Gaertner
eMail: esther_gaertner@gmx.de