Aktive Ärztinnen 60 plus: Austausch mit Nigeria
Das Forum 60 plus im DÄB wurde 2002 ins Leben gerufen: In Gesprächen mit Ärztinnen vor dem Ruhestand hatte Dr. med. Dagmar Dennin erfahren, dass einige erwogen, mit dem Ende ihrer Berufstätigkeit aus dem DÄB auszutreten. Dagmar Dennin initiierte daraufhin das Forum 60 plus, um so zukünftige Ruheständlerinnen zum Verbleib zu motivieren. 2002 traf sich eine engagierte Gruppe von 30 Ärztinnen und einigte sich rasch auf drei Treffen jährlich, mit Frühjahrstagung jeweils in Berlin-Spandau, Herbsttagung an wechselnden Orten und einem Zwischentreffen. Eine Geschäftsordnung wurde erstellt und ein Vorstand benannt. Zur Tagung gehören Referate zu medizinischen Themen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Zur Einstimmung trifft sich die Gruppe zu einem Vorprogramm nicht zu weit vom Tagungsort entfernt, um die kulturellen Besonderheiten der Region kennenzulernen. Neben dem wissenschaftlichen Teil enthält das Programm jeweils einen Konzert- oder Theaterbesuch, der die Diskussion anregt. Zudem werden Termine besprochen, Themenwünsche aufgenommen, Tagungsorte abgestimmt, Organisation und Finanzen diskutiert. Ein Protokoll erhalten die Teilnehmerinnen und der Vorstand des DÄB. Das Zwischentreffen, das ein kulturelles Ereignis beinhaltete, musste in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen aufgegeben werden.
Senior MWIA angeregt
In den 22 Jahren des Bestehens hat sich das Forum 60 plus als Austausch- und Bildungsformat bewährt, so dass Dr. med. Bettina von Gizycki-Nienhaus als seine 1. Vorsitzende die Gründung einer Seniorinnengruppe im Weltärztinnenbund MWIA anregte. So wurde 2022 die „Senior MWIA“ durch die Präsidentin des Weltärztinnenbundes Dr. Eleanor Nwadinobi gegründet. Chair ist Dr. med. Renate Böhm aus München. Sie ist kooptiertes Mitglied im Vorstand des DÄB und als National Coordinator für den Kontakt des DÄB zur MWIA verantwortlich. Der „Senior MWIA“ gehören im Moment Kolleginnen über 70 Jahre aus vier Ländern und zwei Kontinenten an. Ein wichtiges Ziel ist es, noch mehr Diversität zu erreichen. Jedes Jahr werden mindestens vier Zoom-Treffen veranstaltet. In dem Meeting im September 2023 berichtete Emeritus Professor Nene Elsie Agugua-Obianyo (Kinderchirurgin) über die Situation in Nigeria. Das Land hat 36 Bundesstaaten, in 34 ist die Medical Woman Association of Nigeria (MWAN) vertreten. 15 haben ein MWAN-Senior- Member-Forum (MSMF). Seine Aktivität beschränkt sich hauptsächlich auf eine beratende Tätigkeit.
Dazu muss man wissen, dass es in einigen Regionen höchstens zwei Ärztinnen im Alter über 60 Jahre gibt, weil das Medizinstudium in Nigeria für eine breitere Gruppe von Frauen noch nicht lange zugänglich ist. Nene Elsie Agugua-Obianyo schrieb vor der Sitzung 15 Koordinatorinnen des MSMF an. Acht antworteten, davon vier ausführlich zu den Aktivitäten, zwei gaben nur beratende Aktivitäten für das Young Doctor’s Forum und das Executive Committee an. Zwei hatten nur wenige ältere Ärztinnen und daher keine Aktivitäten genannt. Der Oyo-Bundesstaat hat die aktivsten Mitglieder. Eine hervorzuhebende Aktivität des MSMF im Enugu-Bundesstaat war die Kostenübernahme für Pflege und Krankenhausaufenthalt einer erkrankten Ärztin. Aufgaben und Programme in Nigeria ähneln in vielen Punkten den Absichten des Forums 60 plus: hybride Vorlesungen, Zoom-Meetings, zum Beispiel mit Buchbesprechungen, Gratulation zu Jubiläen mit Brief und Buchgeschenken, Telefongespräche – insbesondere mit an das Haus gebundenen Ärztinnen –, das Erfassen einer Adressliste und deren Aktualisierung. Unser Forum 60 plus führt zudem eine Kontaktliste mit anzusprechenden Familienangehörigen. Die intergenerationalen Zusammentreffen werden in Deutschland durch die Aktivität der Regionalgruppen des DÄB geregelt, wobei ländliche Regionen benachteiligt sind. Auch Weihnachtsfeiern etc. sind Aufgabe der Regionalgruppen.
Ältere sichtbar machen
Zusammenfassend lässt sich sagen: Überall auf der Welt zählt es zu den Aufgaben, Einsamkeit zu bekämpfen, ältere Ärztinnen sichtbar zu machen, ihre Ressourcen als Mentorinnen und Rollenvorbilder zu nutzen und darüber hinaus die digitale Erreichbarkeit zu unterstützen.
E-Mail: renate.boehm@aerztinnenbund.de
Senior MWIA angeregt
In den 22 Jahren des Bestehens hat sich das Forum 60 plus als Austausch- und Bildungsformat bewährt, so dass Dr. med. Bettina von Gizycki-Nienhaus als seine 1. Vorsitzende die Gründung einer Seniorinnengruppe im Weltärztinnenbund MWIA anregte. So wurde 2022 die „Senior MWIA“ durch die Präsidentin des Weltärztinnenbundes Dr. Eleanor Nwadinobi gegründet. Chair ist Dr. med. Renate Böhm aus München. Sie ist kooptiertes Mitglied im Vorstand des DÄB und als National Coordinator für den Kontakt des DÄB zur MWIA verantwortlich. Der „Senior MWIA“ gehören im Moment Kolleginnen über 70 Jahre aus vier Ländern und zwei Kontinenten an. Ein wichtiges Ziel ist es, noch mehr Diversität zu erreichen. Jedes Jahr werden mindestens vier Zoom-Treffen veranstaltet. In dem Meeting im September 2023 berichtete Emeritus Professor Nene Elsie Agugua-Obianyo (Kinderchirurgin) über die Situation in Nigeria. Das Land hat 36 Bundesstaaten, in 34 ist die Medical Woman Association of Nigeria (MWAN) vertreten. 15 haben ein MWAN-Senior- Member-Forum (MSMF). Seine Aktivität beschränkt sich hauptsächlich auf eine beratende Tätigkeit.
Dazu muss man wissen, dass es in einigen Regionen höchstens zwei Ärztinnen im Alter über 60 Jahre gibt, weil das Medizinstudium in Nigeria für eine breitere Gruppe von Frauen noch nicht lange zugänglich ist. Nene Elsie Agugua-Obianyo schrieb vor der Sitzung 15 Koordinatorinnen des MSMF an. Acht antworteten, davon vier ausführlich zu den Aktivitäten, zwei gaben nur beratende Aktivitäten für das Young Doctor’s Forum und das Executive Committee an. Zwei hatten nur wenige ältere Ärztinnen und daher keine Aktivitäten genannt. Der Oyo-Bundesstaat hat die aktivsten Mitglieder. Eine hervorzuhebende Aktivität des MSMF im Enugu-Bundesstaat war die Kostenübernahme für Pflege und Krankenhausaufenthalt einer erkrankten Ärztin. Aufgaben und Programme in Nigeria ähneln in vielen Punkten den Absichten des Forums 60 plus: hybride Vorlesungen, Zoom-Meetings, zum Beispiel mit Buchbesprechungen, Gratulation zu Jubiläen mit Brief und Buchgeschenken, Telefongespräche – insbesondere mit an das Haus gebundenen Ärztinnen –, das Erfassen einer Adressliste und deren Aktualisierung. Unser Forum 60 plus führt zudem eine Kontaktliste mit anzusprechenden Familienangehörigen. Die intergenerationalen Zusammentreffen werden in Deutschland durch die Aktivität der Regionalgruppen des DÄB geregelt, wobei ländliche Regionen benachteiligt sind. Auch Weihnachtsfeiern etc. sind Aufgabe der Regionalgruppen.
Ältere sichtbar machen
Zusammenfassend lässt sich sagen: Überall auf der Welt zählt es zu den Aufgaben, Einsamkeit zu bekämpfen, ältere Ärztinnen sichtbar zu machen, ihre Ressourcen als Mentorinnen und Rollenvorbilder zu nutzen und darüber hinaus die digitale Erreichbarkeit zu unterstützen.
E-Mail: renate.boehm@aerztinnenbund.de