Die Zukunft der Medizin ist noch lange nicht weiblich
Pressemitteilung
22.05.2014
Der Deutsche Ärztinnenbund korrigiert zum 117. Deutschen Ärztetag vom 27. Bis 30. Mai 2014 in Düsseldorf den Mythos von der „Feminisierung“ in der Medizin, der sich beim Deutschen Ärztetag allein schon durch Augenschein widerlegen lässt. Auch wenn die Studienanfängerinnen im Fach Medizin bei 63 Prozent angelangt sind, besteht aufgrund struktureller und mentaler Barrieren nach wie vor keine berufliche Chancengleichheit. Dr. med. Regine Rapp-Engels, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. stellt fest: „Bei der in letzter Zeit gern beschworenen „drohenden“ Feminisierung der Medizin handelt es sich faktisch um eine Wahrnehmungsstörung verunsicherter Kollegen. Derzeit beträgt der Frauenanteil der berufstätigen Mediziner rund 45 Prozent – hochgerechnet anhand der bisherigen Steigerungsraten werden Ärztinnen in Kliniken und Praxen frühestens etwa im Jahr 2027 entsprechend ihrem Anteil in der Bevölkerung vertreten sein“.
Erfahrungen aus Unternehmen zeigen zudem, dass sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis nicht automatisch einstellt, warum sollte es dies im Gesundheitswesen tun? Ein weiterer Blick auf die Fakten offenbart in diesem Zusammenhang, dass nur eine verbindliche Quote Fortschritt bringen kann – sei es in der Wirtschaft, sei es in den Medien und sei es folgerichtig auch im Gesundheitswesen. Nur rund 26 Prozent der Leitungsfunktionen in deutschen Krankenhäusern werden aktuell von Frauen besetzt, der Anteil der Chefärztinnen wird auf acht bis zehn Prozent geschätzt. Bei den W3/C4 Professuren stellen Frauen gerade mal 5,6 Prozent. Liegt der Frauenanteil bei den Doktoranden bei über 50 Prozent, so sind Ärztinnen bei der Habilitation noch mit 20 Prozent vertreten. Und bei den Wahlen zu den ärztlichen Körperschaften werden Wahllisten nach wie vor nicht paritätisch nach Geschlecht besetzt.
Dr.med. Regine Rapp-Engels: „Der Deutsche Ärztinnenbund fordert eine verbindliche Frauenquote, weil die Zukunft der Medizin bisher nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich ist. Es gilt zum einen, dringend notwendige familien- und frauenfreundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen forciert umzusetzen, statt den Ärztemangel zu beklagen. Zum anderen muss ein Kulturwandel stattfinden, damit sich perspektivisch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auch in Führungspositionen wie bei Chefärztinnen, Klinikleitungen, in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und in der Wissenschaft widerspiegelt. Auch die Forderung nach Beachtung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Gesundheitsforschung und -versorgung hat nichts mit einer Feminisierung der Medizin zu tun, sondern vielmehr mit wissenschaftlichem Fortschritt und ethischer Verantwortung“.
Erfahrungen aus Unternehmen zeigen zudem, dass sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis nicht automatisch einstellt, warum sollte es dies im Gesundheitswesen tun? Ein weiterer Blick auf die Fakten offenbart in diesem Zusammenhang, dass nur eine verbindliche Quote Fortschritt bringen kann – sei es in der Wirtschaft, sei es in den Medien und sei es folgerichtig auch im Gesundheitswesen. Nur rund 26 Prozent der Leitungsfunktionen in deutschen Krankenhäusern werden aktuell von Frauen besetzt, der Anteil der Chefärztinnen wird auf acht bis zehn Prozent geschätzt. Bei den W3/C4 Professuren stellen Frauen gerade mal 5,6 Prozent. Liegt der Frauenanteil bei den Doktoranden bei über 50 Prozent, so sind Ärztinnen bei der Habilitation noch mit 20 Prozent vertreten. Und bei den Wahlen zu den ärztlichen Körperschaften werden Wahllisten nach wie vor nicht paritätisch nach Geschlecht besetzt.
Dr.med. Regine Rapp-Engels: „Der Deutsche Ärztinnenbund fordert eine verbindliche Frauenquote, weil die Zukunft der Medizin bisher nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich ist. Es gilt zum einen, dringend notwendige familien- und frauenfreundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen forciert umzusetzen, statt den Ärztemangel zu beklagen. Zum anderen muss ein Kulturwandel stattfinden, damit sich perspektivisch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auch in Führungspositionen wie bei Chefärztinnen, Klinikleitungen, in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und in der Wissenschaft widerspiegelt. Auch die Forderung nach Beachtung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Gesundheitsforschung und -versorgung hat nichts mit einer Feminisierung der Medizin zu tun, sondern vielmehr mit wissenschaftlichem Fortschritt und ethischer Verantwortung“.