Editorial
Liebe Kolleginnen,
Netzwerken ist das große Thema dieser Ausgabe der ärztin. Netzwerken und Verbünden: Dem widmet sich der Deutsche Ärztinnenbund e. V. (DÄB) schon seit Jahren. Netzwerke, nämlich das zum Weltärztinnenbund (MWIA), waren sogar auslösend für die Gründung des Bundes Deutscher Ärztinnen 1924. Inzwischen bilden die Ärztinnenverbände aus Österreich, der Schweiz und Deutschland die Basis für freundschaftlich kollegiale Treffen in unserem Sprachraum – seit 2021 auch auf unseren gemeinsamen Kongressen. Die Vernetzungen von Frauen im Nationalen Netzwerk Frauen und Gesundheit (NNW) bis hin zur Berliner Erklärung – einer Kooperation von Frauenverbänden, deren gemeinsames Anliegen es ist, mehr Frauen in die Führungspositionen zu bekommen und den Kontakt zur Politik zu vertiefen – dienen immer auch dem Ziel, die eigenen Anliegen zu verstärken.
Neu sind die beiden Runden Tische, die sich zeitlich parallel entwickelt haben. Einmal sind im Runden Tisch der Frauen im Gesundheitswesen (S. 16) Verbände und Institutionen aktiv, die im Sinne dieser Frauengruppe versuchen, gemeinsame Ziele sichtbarer und damit auch umsetzbarer zu machen. Dort ist der DÄB einer von zwölf Mitgliedsverbänden. Der zweite Runde Tisch, der Runde Tisch der führenden Ärztinnen in den Fachgesellschaften (S. 5 bis 13), ist ein durch den DÄB initiiertes Netzwerk, ebenfalls mit
dem Ziel der Verstärkung: für mehr Sichtbarkeit und Hörbarkeit von Ärztinnen.
Eine weitere Vernetzung steht in den Startlöchern, um selbstständige Frauen in Schwangerschaft und Mutterschutz zu unterstützen. Hier wird sich der Ärztinnenbund für die niedergelassenen Ärztinnen und Zahnärztinnen einsetzen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die internen Vernetzungen in den Regionalgruppen, den Foren und Ausschüssen des DÄB. All diese Netzwerke sind notwendig, solange wir als Ärztinnen und Zahnärztinnen – als Frauen insgesamt – die gläserne Decke noch nicht durchstoßen haben.
Aber die Frauen werden sichtbarer, sie sammeln sich immer mehr unter dieser Decke und der Druck auf die gläserne Decke wird spürbarer! Hindernisse, die den Frauen im Wege stehen, seien es unvereinbare Arbeitszeiten oder schlecht umgesetzte Gesetze wie beim Mutterschutz, werden benannt und müssen angegangen werden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und freue mich auf weiteres Netzwerken!
Mit kollegialen Grüßen
Dr. med. Christiane Groß, M.A.,
Präsidentin des DÄB
Wem ist es sofort aufgefallen? Das ungewöhnliche Stethoskop auf dem Titelbild der ärztin 3/2023? Ich gebe es zu, ich habe es erst bemerkt, als ich die Zeitschrift gedruckt und in Originalgröße in der Hand hatte. Davor hatte ich das Titelbild mitausgesucht und danach auch diverse Male gesehen, jedoch nicht registriert, dass wir es mit einem von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugten Bild zu tun hatten und nicht mit einer echten Fotografie. Einmal aufmerksam geworden, bemerkte ich nun auch die Fehler in den Händen. Die Bildagenturen sind inzwischen voll von solchen Bildern. Die Kennzeichnung als KI-Bild ist noch keineswegs so, wie sie sein sollte. Das Beispiel zeigt, wie sehr wir inzwischen mit unrealistischen Umgebungen konfrontiert sind und dass die Debatte darüber, was das für uns Menschen bedeutet, mit Nachdruck geführt werden muss. Ich bin gewiss, dass sich die Algorithmen weiterentwickeln und das menschliche Auge in KI-Bildern bald keine Fehler mehr entdecken kann, die sie verraten. Also lassen Sie uns alle aufpassen: Unsere gewohnte Realität ist bedroht und es ist jetzt an uns, Grenzen zu setzen.
Netzwerken ist das große Thema dieser Ausgabe der ärztin. Netzwerken und Verbünden: Dem widmet sich der Deutsche Ärztinnenbund e. V. (DÄB) schon seit Jahren. Netzwerke, nämlich das zum Weltärztinnenbund (MWIA), waren sogar auslösend für die Gründung des Bundes Deutscher Ärztinnen 1924. Inzwischen bilden die Ärztinnenverbände aus Österreich, der Schweiz und Deutschland die Basis für freundschaftlich kollegiale Treffen in unserem Sprachraum – seit 2021 auch auf unseren gemeinsamen Kongressen. Die Vernetzungen von Frauen im Nationalen Netzwerk Frauen und Gesundheit (NNW) bis hin zur Berliner Erklärung – einer Kooperation von Frauenverbänden, deren gemeinsames Anliegen es ist, mehr Frauen in die Führungspositionen zu bekommen und den Kontakt zur Politik zu vertiefen – dienen immer auch dem Ziel, die eigenen Anliegen zu verstärken.
Neu sind die beiden Runden Tische, die sich zeitlich parallel entwickelt haben. Einmal sind im Runden Tisch der Frauen im Gesundheitswesen (S. 16) Verbände und Institutionen aktiv, die im Sinne dieser Frauengruppe versuchen, gemeinsame Ziele sichtbarer und damit auch umsetzbarer zu machen. Dort ist der DÄB einer von zwölf Mitgliedsverbänden. Der zweite Runde Tisch, der Runde Tisch der führenden Ärztinnen in den Fachgesellschaften (S. 5 bis 13), ist ein durch den DÄB initiiertes Netzwerk, ebenfalls mit
dem Ziel der Verstärkung: für mehr Sichtbarkeit und Hörbarkeit von Ärztinnen.
Eine weitere Vernetzung steht in den Startlöchern, um selbstständige Frauen in Schwangerschaft und Mutterschutz zu unterstützen. Hier wird sich der Ärztinnenbund für die niedergelassenen Ärztinnen und Zahnärztinnen einsetzen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die internen Vernetzungen in den Regionalgruppen, den Foren und Ausschüssen des DÄB. All diese Netzwerke sind notwendig, solange wir als Ärztinnen und Zahnärztinnen – als Frauen insgesamt – die gläserne Decke noch nicht durchstoßen haben.
Aber die Frauen werden sichtbarer, sie sammeln sich immer mehr unter dieser Decke und der Druck auf die gläserne Decke wird spürbarer! Hindernisse, die den Frauen im Wege stehen, seien es unvereinbare Arbeitszeiten oder schlecht umgesetzte Gesetze wie beim Mutterschutz, werden benannt und müssen angegangen werden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und freue mich auf weiteres Netzwerken!
Mit kollegialen Grüßen
Dr. med. Christiane Groß, M.A.,
Präsidentin des DÄB
Wem ist es sofort aufgefallen? Das ungewöhnliche Stethoskop auf dem Titelbild der ärztin 3/2023? Ich gebe es zu, ich habe es erst bemerkt, als ich die Zeitschrift gedruckt und in Originalgröße in der Hand hatte. Davor hatte ich das Titelbild mitausgesucht und danach auch diverse Male gesehen, jedoch nicht registriert, dass wir es mit einem von Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugten Bild zu tun hatten und nicht mit einer echten Fotografie. Einmal aufmerksam geworden, bemerkte ich nun auch die Fehler in den Händen. Die Bildagenturen sind inzwischen voll von solchen Bildern. Die Kennzeichnung als KI-Bild ist noch keineswegs so, wie sie sein sollte. Das Beispiel zeigt, wie sehr wir inzwischen mit unrealistischen Umgebungen konfrontiert sind und dass die Debatte darüber, was das für uns Menschen bedeutet, mit Nachdruck geführt werden muss. Ich bin gewiss, dass sich die Algorithmen weiterentwickeln und das menschliche Auge in KI-Bildern bald keine Fehler mehr entdecken kann, die sie verraten. Also lassen Sie uns alle aufpassen: Unsere gewohnte Realität ist bedroht und es ist jetzt an uns, Grenzen zu setzen.