Frauen brauchen mehr Ärztinnen

Deutscher Ärztinnenbund fordert eine zeitgemäße Gesundheits- und Wissenschaftspolitik

Köln, 05.03.2004
Köln - Für eine gute ärztliche Versorgung der Patientinnen fordert der Deutsche Ärztinnenbund e.V. (DÄB) anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März, dass auch in den Leitungsebenen Ärztinnen gleichberechtigt vertreten sind. DÄB-Präsidentin Dr. Astrid Bühren: "Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Frauen und Männer unterscheiden sich in ihren Krankheiten, Krankheitsursachen, ihrer Krankheitssymptomatik und Krankheitsbewältigung. Frauen reagieren bei vielen Medikamenten unterschiedlich und suchen häufiger ärztlichen Rat. Nur wenn auch Ärztinnen ihr Wissen in der Medizin an maßgeblicher Stelle einbringen, kann es eine bestmögliche Medizin geben."

Der DÄB unterstützt durch seine Lobbyarbeit die Besetzung von Professuren mit Frauen. Die Erhöhung des Frauenanteils an Professoren entspricht dabei nicht nur den Zielsetzungen der EU und der Bundesregierung, sondern sie erfüllt auch eine wichtige Vorbildfunktion. Zum Ausgleich dieser oft fehlenden Vorbilder für die nachwachsende ärztliche Generation gründete der Deutsche Ärztinnenbund bereits im Herbst 2000 das Mentorinnennetzwerk, um junge Ärztinnen durch erfahrene Kolleginnen zu fördern. Ebenso verbreitete der DÄB das Wissen über eine oftmals unterschiedliche Krankheitssymptomatik bei Frauen durch Wissenschaftliche Kongresse, wie z.B. 1999 in Gießen mit dem Thema: ‚Frauenherzen schlagen anders' und 2003 in Bad Salzuflen: ‚Frauen in den besten Jahren: Hormone - Gewicht - Gefühl'.

Dr. Astrid Bühren: "Ärztinnen wollen die beste Behandlung auch für Patientinnen. Die Besetzung von Medizinerinnen in Schlüsselpositionen steht somit für eine gendersensible Medizin, die Geschlechtsunterschiede berücksichtigt, und eine zeitgemäße Gesundheits-, Wissenschafts- und Frauenpolitik. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die die neuen Erkenntnisse und Bedürfnisse der Menschen im 21. Jahrhundert berücksichtigen und fordern für die weitere Gesetzgebung im Gesundheitswesen endlich eine geschlechtersensible Medizin, so dass für die Patientinnen und Patienten eine individuell auf ihre biologischen Bedürfnisse angepasste Prävention und Therapie gewährleistet wird."