Frauenbelange ein wichtiges Thema im Gesundheitsministerium

Deutscher Ärztinnenbund trifft Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zu einem Gespräch

Berlin, 28.07.2004

Kurz vor der Sommerpause traf sich die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in Berlin mit der Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) Dr. Astrid Bühren, sowie den beiden Vizepräsidentinnen Dr. Dagmar-Elisabeth Dennin und Professor Dr. Marianne Schrader.

Während des einstündigen Gespräches tauschte sich die Ministerin mit den Ärztinnen über gesundheitspolitische und insbesondere ärztinnen- und patientin­nenrelevante Themen aus.
Der DÄB trug seine Auffassung vor, dass Frauen, die laut Statistik auf allen Gehaltsebenen 1/3 weniger verdienen, durch die fixen Zuzahlungsregelungen im GMG grundsätzlich härter betroffen sind und dass gerade vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung mit der zu geringen Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau sämtliche schwangerschaftsassoziierten Behandlungen von Zuzahlungen befreit werden sollten. Auch sollten Zuzahlungen und Eigenbeteiligung zukünftig so geregelt werden, dass der Zugang zur medizinischen Versorgung auch für Obdachlose erhalten bleibt.

Die Gesundheitsministerin versicherte den Präsidentinnen, sich dafür einzusetzen, dass eine Bund-Länder-Kommission zur Modernisierung der Mutterschutzrichtlinienverordnung eingesetzt wird, damit nicht mehr unnötigerweise Tätigkeitsverbote für Schwangere angeordnet werden mit der Folge einer beruflichen Benachteiligung von Ärztinnen, Hebammen und Arzthelferinnen. Ebenso wolle sie sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die Weiterbildung auch in der Allgemeinmedizin komplett in Teilzeit abgeleistet werden könne. Zum Thema Altersversorgung sprach der DÄB die aufgrund seiner Initiative beim 107. Ärztetag beschlossene Forderung an, dass Beiträge durch den Bund auch für die Kindererziehungszeiten bei Mitgliedern ärztlicher Versorgungswerke übernommen werden, wie dies bereits für Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung gilt (§ 177 SGB VI).

Der DÄB betonte die Wichtigkeit, mehr Entscheidungspositionen mit Frauen zu besetzen. Die Notwendigkeit der ärztlichen Psychotherapie wurde dargelegt. Dieses Fachgebiet, deren Erhalt momentan bedroht ist, wird zu einem hohen Prozentsatz von Ärztinnen ausgeübt, auch ist der Anteil an Patientinnen größer als der von Patienten.

Dazu Dr. Astrid Bühren: "Die Lobbyarbeit des Deutschen Ärztinnenbundes findet im Ministerium Gehör. Schon seit langem setzt sich der DÄB in der gesundheitspolitischen Landschaft für die spezifischen Belange der Ärztinnen und Patientinnen ein."