100. Gründungstag des Deutschen Ärztinnenbundes

Foto: Virchowbund/Lopata

Grußwort von Dr. med. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender Virchowbund

Der Virchowbund gratuliert herzlich zum 100. Gründungstag! Der Deutsche Ärztinnenbund hat maßgeblich dazu beigetragen, die Rolle von Frauen in der Medizin zu stärken und Blick und Kompetenz für die geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung zu schärfen. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Perspektiven von Patientinnen wie auch Ärztinnen kaum beachtet. Heute sind Frauen in der Medizin zahlenmäßig in der Mehrheit – vom universitären Studium bis hin zur Verleihung der Facharztqualifikation. Ein bereichernder Wandel für die Gesundheitsversorgung.

Ganz besonders in den Arztpraxen sind immer mehr Frauen als Inhaberinnen und angestellte Ärztinnen vertreten. Der Anteil von Praxisgründerinnen zu -gründern liegt konstant bei über 60 Prozent. Auch bei uns im Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte spiegelt sich diese Entwicklung wider: Mittlerweile sind mehr unserer Neumitglieder weiblich als männlich, und in den Reihen unserer Funktionsträger liegt der Frauenanteil inzwischen bei knapp 40 Prozent.

Es ist erfreulich, dass inzwischen so viele Ärztinnen in die Selbstständigkeit gehen! Die Niederlassung bedeutet für sie meist die bewusste Entscheidung für mehr Selbstbestimmung, mehr Flexibilität, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, und damit letztlich mehr Lebenszufriedenheit.

Dennoch braucht es Mut und Entschlossenheit, den oft herausfordernden Weg in die Selbstständigkeit zu beschreiten. Für viele ist dabei ausschlaggebend, auf ein starkes Netzwerk und gezielte Unterstützung bauen zu können, wie sie der DÄB und der Virchowbund bieten. Wir begleiten Ärztinnen an allen Stationen ihres beruflichen Weges, wobei der Virchowbund speziell rund um die Niederlassung und Gründung sowie im Praxisalltag unterstützen kann, mit einem vielfältigen Angebot von Beratung und Fortbildungen bis hin zu Mentoringprogrammen.

Nur eine Medizin, die viele Perspektiven und Bedürfnisse berücksichtigt, kann der Vielfalt unserer Gesellschaft gerecht werden. Das Ziel struktureller Chancengleichheit und Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern liegt noch vor uns. Doch der Deutsche Ärztinnenbund hat auf diesem langen Weg viel erreicht, die Medizinlandschaft entscheidend geprägt – und wird hier auch in Zukunft treibende Kraft sein. Dafür wünschen wir Ihnen weiterhin besten Erfolg und viel Kraft!

Herzlichst
Ihr
Dirk Heinrich