Grußwort von Dr. med. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer
Der Deutsche Ärztinnenbund darf auf eine nunmehr 100-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Bereits damals war die Gründung visionär und dazu gratuliere ich Ihnen sehr herzlich. Ein solches Jubiläum macht Mut, auch für die Arbeit, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor uns liegt.
Bessere Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag von Ärztinnen, geschlechtergerechte Besetzung von Führungspositionen sowie gleiche Karrierechancen für Ärztinnen sind nur exemplarische Kernthemen Ihrer wertvollen Arbeit.
Klar ist, dass die Geschlechterperspektive in allen Bereichen des Gesundheitswesens gleichermaßen berücksichtigt werden muss – von der Lehre über die Forschung bis in die medizinische Versorgung. Dabei geht es beispielsweise um geschlechtsspezifische Prävention, unterschiedliche Wirkweisen von Medikamenten bei Männern und Frauen oder die Frage, welche Symptome Krankheiten bei welchen Menschen auslösen.
Diese Aspekte wurden zu lange vernachlässigt. Wissenschaft wurde lange Zeit in erster Linie von Männern betrieben. Daher fehlt es bei Studien zu älteren Medikamenten oft an Daten zu Frauen. Empfohlene Dosierungen sind teilweise für Frauen ungeeignet, da sie u. U. durch einen anderen Körperbau und durch andere Muskel- und Fettverteilung anders auf Arzneimittel reagieren.
In Zukunft werden wir in diesem Bereich enormen Erkenntnisgewinn und große Veränderungen erleben, die aus den Möglichkeiten der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz erwachsen können. Das erfordert aber auch, dass vorhandene Wissensdefizite der geschlechtssensiblen Medizin nicht in die digitale Welt übertragen werden dürfen. Daten müssen geschlechtssensibel erhoben werden, sodass sich die mangelnde Berücksichtigung des Geschlechts in den vorhandenen Daten nicht auch noch bei der Weiterentwicklung von digitalen Technologien in der Medizin manifestiert.
Der Anteil an Frauen in Führungspositionen und auch in den Organen der ärztlichen Selbstverwaltung ist nach wie vor gering. Die Geschlechtergerechtigkeit muss sich auch in diesen Positionen abbilden. Dabei geht es längst nicht nur um die Förderung der Motivation von Frauen, Führungspositionen anzustreben, sondern auch um die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die wir stärker fördern müssen. Gleichwohl ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kein ausschließlich weibliches Thema, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Ihr Engagement für schwangere Frauen, sei es durch Initiativen wie das DÄB-Mutterschutz-Siegel oder das Neudenken des Beschäftigungsverbotes, insbesondere in der Chirurgie.
Die Bundesärztekammer dankt Ihnen auf diesem Wege für Ihre wertvolle Arbeit. Lassen Sie uns deswegen auch in den kommenden Jahren im Gespräch bleiben und gemeinsam für die grundlegenden Werte unseres Berufes, für eine gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und für gute Rahmenbedingungen der ärztlichen Tätigkeit eintreten.
Herzliche Grüße
Ihr Klaus Reinhardt
Bessere Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag von Ärztinnen, geschlechtergerechte Besetzung von Führungspositionen sowie gleiche Karrierechancen für Ärztinnen sind nur exemplarische Kernthemen Ihrer wertvollen Arbeit.
Klar ist, dass die Geschlechterperspektive in allen Bereichen des Gesundheitswesens gleichermaßen berücksichtigt werden muss – von der Lehre über die Forschung bis in die medizinische Versorgung. Dabei geht es beispielsweise um geschlechtsspezifische Prävention, unterschiedliche Wirkweisen von Medikamenten bei Männern und Frauen oder die Frage, welche Symptome Krankheiten bei welchen Menschen auslösen.
Diese Aspekte wurden zu lange vernachlässigt. Wissenschaft wurde lange Zeit in erster Linie von Männern betrieben. Daher fehlt es bei Studien zu älteren Medikamenten oft an Daten zu Frauen. Empfohlene Dosierungen sind teilweise für Frauen ungeeignet, da sie u. U. durch einen anderen Körperbau und durch andere Muskel- und Fettverteilung anders auf Arzneimittel reagieren.
In Zukunft werden wir in diesem Bereich enormen Erkenntnisgewinn und große Veränderungen erleben, die aus den Möglichkeiten der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz erwachsen können. Das erfordert aber auch, dass vorhandene Wissensdefizite der geschlechtssensiblen Medizin nicht in die digitale Welt übertragen werden dürfen. Daten müssen geschlechtssensibel erhoben werden, sodass sich die mangelnde Berücksichtigung des Geschlechts in den vorhandenen Daten nicht auch noch bei der Weiterentwicklung von digitalen Technologien in der Medizin manifestiert.
Der Anteil an Frauen in Führungspositionen und auch in den Organen der ärztlichen Selbstverwaltung ist nach wie vor gering. Die Geschlechtergerechtigkeit muss sich auch in diesen Positionen abbilden. Dabei geht es längst nicht nur um die Förderung der Motivation von Frauen, Führungspositionen anzustreben, sondern auch um die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die wir stärker fördern müssen. Gleichwohl ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kein ausschließlich weibliches Thema, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Ihr Engagement für schwangere Frauen, sei es durch Initiativen wie das DÄB-Mutterschutz-Siegel oder das Neudenken des Beschäftigungsverbotes, insbesondere in der Chirurgie.
Die Bundesärztekammer dankt Ihnen auf diesem Wege für Ihre wertvolle Arbeit. Lassen Sie uns deswegen auch in den kommenden Jahren im Gespräch bleiben und gemeinsam für die grundlegenden Werte unseres Berufes, für eine gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten und für gute Rahmenbedingungen der ärztlichen Tätigkeit eintreten.
Herzliche Grüße
Ihr Klaus Reinhardt