Grußwort von Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, MdB
Rund 50 Ärztinnen kamen im Oktober 1924 in Berlin zusammen, um den Vorgängerverband des Deutschen Ärztinnenbunds zu gründen. Sie waren eine Ausnahmeerscheinung – nur 2.500 von ihnen gab es im ganzen Land.
In diesem Jahr feiern Sie Ihr 100-jähriges Jubiläum. Mehr als 210.000 Humanmedizinerinnen und 35.000 Zahnärztinnen praktizieren in Deutschland – und bei den Studienanfänger*innen in medizinischen Fachbereichen sind Frauen heute deutlich in der Mehrheit.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Medizin wird weiblich.
Und gleichzeitig ist Medizin nach wie vor männlich geprägt. Nur 13 Prozent der Führungspositionen in der deutschen Universitätsmedizin sind von Frauen besetzt – diese ernüchternde Zahl hat der Ärztinnenbund 2022 erhoben.
Damit können wir ganz und gar nicht zufrieden sein. Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen ist eine Frage der Gerechtigkeit! Mit den Führungspositionen-Gesetzen legen wir einen Grundstein dafür.
Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen in der Medizin ist aber auch eine Frage der Versorgungsqualität. Viel zu lange diente der männliche Körper als Maßstab für alle. Mit gravierenden Folgen: Immer noch werden einige Krankheiten bei Frauen zu spät erkannt oder falsch behandelt. Und immer noch werden Erkrankungen, die vor allem Frauen betreffen, nicht ausreichend ernst genommen.
In der sexuellen und reproduktiven Gesundheit stehen wir vor wichtigen Fragen. Darum hat die Bundesregierung eine unabhängige Sachverständigenkommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin eingesetzt. Ich freue mich über ihre klaren Empfehlungen zur Neuregulierung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches – und weiß Sie dabei an meiner Seite.
Wir brauchen eine sichere Versorgung für ungewollt Schwangere – und gute Bedingungen für Mediziner*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Mit unserem Gesetz gegen sogenannte Gehsteigbelästigungen schützen wir medizinisches Personal und Schwangere gleichermaßen.
Wenn wir wollen, dass Medizin nicht nur für Männer gemacht wird – dann brauchen wir Medizinerinnen in Führungspositionen. Und wir brauchen Ihr berufspolitisches und gleichstellungspolitisches Engagement. Heute wie vor 100 Jahren.
Dafür danke ich Ihnen von Herzen.
Ihre
Lisa Paus
In diesem Jahr feiern Sie Ihr 100-jähriges Jubiläum. Mehr als 210.000 Humanmedizinerinnen und 35.000 Zahnärztinnen praktizieren in Deutschland – und bei den Studienanfänger*innen in medizinischen Fachbereichen sind Frauen heute deutlich in der Mehrheit.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Medizin wird weiblich.
Und gleichzeitig ist Medizin nach wie vor männlich geprägt. Nur 13 Prozent der Führungspositionen in der deutschen Universitätsmedizin sind von Frauen besetzt – diese ernüchternde Zahl hat der Ärztinnenbund 2022 erhoben.
Damit können wir ganz und gar nicht zufrieden sein. Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen ist eine Frage der Gerechtigkeit! Mit den Führungspositionen-Gesetzen legen wir einen Grundstein dafür.
Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen in der Medizin ist aber auch eine Frage der Versorgungsqualität. Viel zu lange diente der männliche Körper als Maßstab für alle. Mit gravierenden Folgen: Immer noch werden einige Krankheiten bei Frauen zu spät erkannt oder falsch behandelt. Und immer noch werden Erkrankungen, die vor allem Frauen betreffen, nicht ausreichend ernst genommen.
In der sexuellen und reproduktiven Gesundheit stehen wir vor wichtigen Fragen. Darum hat die Bundesregierung eine unabhängige Sachverständigenkommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin eingesetzt. Ich freue mich über ihre klaren Empfehlungen zur Neuregulierung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches – und weiß Sie dabei an meiner Seite.
Wir brauchen eine sichere Versorgung für ungewollt Schwangere – und gute Bedingungen für Mediziner*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Mit unserem Gesetz gegen sogenannte Gehsteigbelästigungen schützen wir medizinisches Personal und Schwangere gleichermaßen.
Wenn wir wollen, dass Medizin nicht nur für Männer gemacht wird – dann brauchen wir Medizinerinnen in Führungspositionen. Und wir brauchen Ihr berufspolitisches und gleichstellungspolitisches Engagement. Heute wie vor 100 Jahren.
Dafür danke ich Ihnen von Herzen.
Ihre
Lisa Paus