Haben Frauen ein signifikant erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Adipositas, metabolischem Syndrom und Typ 2 Diabetes mellitus?
Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger, Chefärztin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie im Klinikum Bogenhausen (Städtisches Klinikum München) beschäftigt sich in ihren Vortrag mit der Frage, ob Frauen mit Übergewicht, Diabetes und dem metabolischen Syndrom bei Herz-Kreislauferkrankungen stärker gefährdet sind: Trotz großer Fortschritte in der Behandlung bleiben Herz-Kreislauferkrankungen mit 35 Prozent aller Todesfälle mit Abstand die Todesursache Nummer Eins in den westlichen Industrienationen.
Während wir einige wichtige Risikofaktoren wie ungünstige Blutfette, Bluthochdruck und Rauchen schon lange kennen, gilt heute als gesichert, dass das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall, insbesondere durch ein "Zuviel" an innerem "Bauchfett", das heißt einer "abdominalen Adipositas", ausgelöst wird. Das Risiko eines Herzinfarktes steigt, wie neue internationale Daten beweisen, bei diesen Menschen dramatisch an und ist um den Faktor 4,5 höher als bei Menschen ohne vermehrtes Bauchfett.
Das bedeutet -- dick ist nicht gleich dick! Entscheidend ist, an welchen Stellen des Körpers sich das überschüssige Fett einlagert. Äußerlich sichtbares und leicht messbares Kennzeichen der abdominalen Adipositas ist ein größerer Taillen- bzw. Bauchumfang: Um Risikopatienten möglichst früh zu erkennen, sollte regelmäßig der Bauchumfang gemessen werden, der ab einem Wert von 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vor allem des Typ 2 Diabetes mellitus deutlich erhöht! Der Bauchumfang korreliert eng mit dem Gewicht und Body Mass Index (BMI), deutet jedoch noch besser auf die abdominale Adipositas hin und ist sehr einfach und schnell zu bestimmen.
Fast immer geht ein erhöhter Bauchumfang mit weiteren Risikofaktoren wie Insulinresistenz, Hyperglykämie, Dyslipidämie, erhöhten Blutfetten und Hypertonie einher. Ursache hierfür ist die hohe Stoffwechselaktivität des bei der abdominalen Adipositas vermehrten inneren Bauchfettes, das eine Vielzahl von Steuerungs-Substanzen produziert, die die Entstehung von Typ 2 Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck fördern. Jeder dieser Faktoren für sich, aber insbesondere deren Kombination erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich.
Bei betroffenen Personen sollten Blutzucker, HbA1c-Werte, Blutfette sowie der Blutdruck gemessen werden: Ergeben sich zusätzlich zum erhöhten Bauchumfang mindestens zwei weitere krankhaft veränderte Befunde, wie zum Beispiel ein zu hoher Blutdruck und ein zu niedriges HDL-Cholesterin und/oder ein erhöhter Blutzucker, so sprechen wir vom "metabolischen Syndrom", das durch die gefährliche Kombination der verschiedenen so genannten "kardio-metabolischen", d.h. der Herz-Stoffwechsel-Risikofaktoren ein extrem hohes Herz-Kreislauf-Risikoprofil bedingt.
Übergewicht und vor allem die abdominale Adipositas gelten als die entscheidenden Schrittmacher des "Metabolischen Syndroms" und sind damit unmittelbar verbunden mit dem in der Folge entstehenden Diabetes mellitus. In besonderer Weise alarmierend ist es, dass Frauen, und hier in den letzten Jahren insbesondere jüngere Frauen, nicht nur deutlich mehr gefährdet sind, eine Adipositas, ein metabolisches Syndrom und einen Typ 2 Diabetes mellitus zu entwickeln, sondern dass Frauen insgesamt ein signifikant erhöhtes Risiko v.a. für Herz-Kreislauferkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas, metabolischem Syndrom und Typ 2 Diabetes mellitus haben.
Wie aktuell verfügbare Daten zeigen, haben Frauen mit metabolischem Syndrom bzw. Typ 2 Diabetes mellitus
Es besteht ein erheblicher Handlungsbedarf, das "kardio-metabolische" Risiko vor allem frühzeitig zu erkennen und ein besseres Behandlungs- Management zu gewährleisten, wobei dabei unbedingt alle beteiligten Risikofaktoren geschlechtsspezifisch berücksichtigt werden müssen.
Während wir einige wichtige Risikofaktoren wie ungünstige Blutfette, Bluthochdruck und Rauchen schon lange kennen, gilt heute als gesichert, dass das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall, insbesondere durch ein "Zuviel" an innerem "Bauchfett", das heißt einer "abdominalen Adipositas", ausgelöst wird. Das Risiko eines Herzinfarktes steigt, wie neue internationale Daten beweisen, bei diesen Menschen dramatisch an und ist um den Faktor 4,5 höher als bei Menschen ohne vermehrtes Bauchfett.
Das bedeutet -- dick ist nicht gleich dick! Entscheidend ist, an welchen Stellen des Körpers sich das überschüssige Fett einlagert. Äußerlich sichtbares und leicht messbares Kennzeichen der abdominalen Adipositas ist ein größerer Taillen- bzw. Bauchumfang: Um Risikopatienten möglichst früh zu erkennen, sollte regelmäßig der Bauchumfang gemessen werden, der ab einem Wert von 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vor allem des Typ 2 Diabetes mellitus deutlich erhöht! Der Bauchumfang korreliert eng mit dem Gewicht und Body Mass Index (BMI), deutet jedoch noch besser auf die abdominale Adipositas hin und ist sehr einfach und schnell zu bestimmen.
Fast immer geht ein erhöhter Bauchumfang mit weiteren Risikofaktoren wie Insulinresistenz, Hyperglykämie, Dyslipidämie, erhöhten Blutfetten und Hypertonie einher. Ursache hierfür ist die hohe Stoffwechselaktivität des bei der abdominalen Adipositas vermehrten inneren Bauchfettes, das eine Vielzahl von Steuerungs-Substanzen produziert, die die Entstehung von Typ 2 Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck fördern. Jeder dieser Faktoren für sich, aber insbesondere deren Kombination erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich.
Bei betroffenen Personen sollten Blutzucker, HbA1c-Werte, Blutfette sowie der Blutdruck gemessen werden: Ergeben sich zusätzlich zum erhöhten Bauchumfang mindestens zwei weitere krankhaft veränderte Befunde, wie zum Beispiel ein zu hoher Blutdruck und ein zu niedriges HDL-Cholesterin und/oder ein erhöhter Blutzucker, so sprechen wir vom "metabolischen Syndrom", das durch die gefährliche Kombination der verschiedenen so genannten "kardio-metabolischen", d.h. der Herz-Stoffwechsel-Risikofaktoren ein extrem hohes Herz-Kreislauf-Risikoprofil bedingt.
Übergewicht und vor allem die abdominale Adipositas gelten als die entscheidenden Schrittmacher des "Metabolischen Syndroms" und sind damit unmittelbar verbunden mit dem in der Folge entstehenden Diabetes mellitus. In besonderer Weise alarmierend ist es, dass Frauen, und hier in den letzten Jahren insbesondere jüngere Frauen, nicht nur deutlich mehr gefährdet sind, eine Adipositas, ein metabolisches Syndrom und einen Typ 2 Diabetes mellitus zu entwickeln, sondern dass Frauen insgesamt ein signifikant erhöhtes Risiko v.a. für Herz-Kreislauferkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas, metabolischem Syndrom und Typ 2 Diabetes mellitus haben.
Wie aktuell verfügbare Daten zeigen, haben Frauen mit metabolischem Syndrom bzw. Typ 2 Diabetes mellitus
- Unabhängig vom menopausalen Status ein 4- bis 6-fach erhöhtes Risiko, eine cardiovasculäre Erkrankung zu entwickeln (bei Männern ist dies nur 2- bis 3-fach gesteigert)
- Eine schlechtere Prognose und ein höheres Mortalitätsrisiko nach durchgemachtem Myocardinfarkt, bzw. bei cardiovasculären Erkrankungen allgemein und werden weniger aggressiv als Männer behandelt
- Ein höheres Risiko für die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie
- Einen "gefährlicheren" Typ der Fettstoffwechselstörung mit deutlich erniedrigtem HDL-Cholesterin, erhöhten Triglyceriden sowie signifikant mehr schädlichen Komponenten des ungünstigen LDL-Cholesterins
- Ein im Hinblick auf die Entwicklung cardiovasculärer Komplikationen ungünstigeren Verlauf des inflammatorischen Prozesses, der zur endothelialen Dysfunktion und cardiovasculären Erkrankung führt.
- In Abhängigkeit von der reproduktiven Physiologie erhöhte Risikokonstellationen zur Entwicklung eines metabolischen Syndroms bzw. eines Typ 2 Diabetes mellitus bei Gestationsdiabetes sowie polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS)
Es besteht ein erheblicher Handlungsbedarf, das "kardio-metabolische" Risiko vor allem frühzeitig zu erkennen und ein besseres Behandlungs- Management zu gewährleisten, wobei dabei unbedingt alle beteiligten Risikofaktoren geschlechtsspezifisch berücksichtigt werden müssen.