Herzerkrankungen und Sport

Vor fast 50 Jahren wagten Kardiologen erstmals, Patienten nach Herzinfarkt sportlich zu belasten. Bis dahin erlaubte man dem Infarktpatienten kaum eine körperliche Belastung. Unabhängig vom Alter wurde er fast immer invalidisiert. Inzwischen ist in den Industrieländern fast überall der Herzsport eingeführt. Man hat erreicht, daß Infarktgeschädigte - je nach Ausmaß der Myocardschädigung - wieder normal belastungsfähig werden können. Zunächst sprach man nur von Koronarsport, weil sich ausschließlich Infarktpatienten einem Training unterziehen durften. Inzwischen haben Forschungsergebnisse beweisen können, daß auch Patienten mit Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, Schrittmacherträger und auch Patienten mit Herzinsuffizienz von einer Bewegungstherapie profitieren können. Dabei muß die individuelle Belastungssituation streng berücksichtigt werden.

Um allen geeigneten Patienten die Teilnahme am Herzsport zu ermöglichen, wird ein flächendeckendes Angebot dieser Therapie erforderlich sein. Die ca. 4000 Herzsportgruppen in der Bundesrepublik Deutschland reichen dafür noch nicht aus.

Die Durchführung des Herzsports ist an genaue Richtlinien gebunden, um eine Überforderung des Erkrankten zu verhindern. Deshalb muß immer ein ausgebildeter Arzt - mit Notfallausrüstung - anwesend sein. Der Herzsport wird geleitet von speziell geschulten Übungsleitern, welche auch in Problemsituationen mit dem Arzt tätig werden können.