Kopfpauschale belastet Frauen stärker

Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. kritisiert Benachteiligung der Frauen

Köln, 8.10.2003
Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. (DÄB) lehnt die vom Bundesvorstand der CDU beschlossene Kopfpauschale aus dem Herzog-Konzept ab. Sie belaste überdurchschnittlich stark die Patientinnen, da Frauen in allen Arbeitnehmergruppen weniger als Männer verdienen. So erhielten z.B. weibliche Angestellte im Schnitt ein Drittel weniger als die männlichen Kollegen, deren Gehalt durchschnittlich bei 3830 Euro liegt (Bericht zur Berufs- und Einkommenssituation von Frauen und Männern der Bundesregierung, Sommer 2002). Selbst Ärztinnen verdienen im niedergelassenen Bereich ca. 30% und auf der chefärztlichen Ebene ungefähr 22% weniger als ihre männlichen Kollegen.

"Es darf nicht sein, dass Frauen wegen der Wahrnehmung von familiären Pflichten und aufgrund zu geringer beruflicher Förderung als Strafe dafür auch noch einen im Verhältnis höheren Anteil ihres Gehaltes für die Krankenversicherung und damit die medizinische Behandlung zahlen sollen," so Dr. Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes. "Das ist doppelte Benachteiligung!"

Der Deutsche Ärztinnenbund e.V. ist ein politisch unabhängiger Zusammenschluss von Ärztinnen und Zahnärztinnen, bundesweit vertreten mit Hauptsitz in Köln.