Kunsttherapie als therapeutische Option für onkologischer Patienten
Das Treffen der Lübecker Regionalgruppe im Juni 2018 kreiste um das Thema Psychoonkologie. Die Psychoonkologin Petra Stürzer von der Caritas berichtete, dass bereits vor einhundert Jahren ein Netzwerk der fürsorglichen Versorgung für onkologische Patienten entstand, das sich um die häusliche und soziale Betreuung sowie um Laieninformationen kümmerte. In den 70er Jahren entwickelte sich die Wissenschaft zur Erforschung der Ursachen von Krebserkrankungen und ging der Frage nach, wie Psyche und Immunsystem zusammenhängen. Heute beschäftigt sich die Psycho- Neuro-Immunologie mit diesem Thema. Der Zusammenhang von Immunsystem und Psyche ist also längst bekannt. Und inzwischen weiß man auch, dass ein Drittel der Krebspatienten im Laufe der Erkrankung eine psychische Störung entwickeln. Daher ist es sinnvoll, sich dieser Situation zu stellen.
Psychoonkologie ist keine Psychotherapie
Die Grenze zwischen Psychotherapie und Psychoonkologie zu erkennen, wird in der breit gefächerten Ausbildung vermittelt, die es seit 1994 gibt und die seit 2012 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wird. Es geht hierbei neben dem empathischen Zuhören auch um die Vermittlung von sozialen und finanziellen Hilfemöglichkeiten wie zum Beispiel einem Härtefonds.
Oft heißt es aber einfach nur, den Patientinnen und Patienten zuzuhören", so Petra Stürzer. Was beschäftigt ihn oder sie gerade? Er oder sie sollen Gefühle ausleben dürfen. Durch gezielte Fragen kann der Blick auf das häufig herrschende Gefühlschaos wieder neu ausgerichtet werden. Und auch im Sterbeprozess kann die Psychoonkologie individuelle Hilfestellung sein indem die Frage gestellt wird, wie der Rest der Lebenszeit verbracht werden möchte und was noch wichtig ist, zu tun. Petra Stürzer berichtete. dass die Krebserkrankung dabei häufig völlig in den Hintergrund tritt und vielmehr das Leben noch einmal unter die Lupe genommen werde. Es fällt auf, dass Frauen das Angebot der Psychoonkologie oft früher in Anspruch nehmen. "Männer brauchen vom Arzt die klare Aussage, dass er zum psychoonkologischen Gespräch rät“. Grundsätzlich wollen die Patientinnen und Patienten sich als erstes verstanden fühlen, erst viel später, das heißt an 12. Stelle wollen sie laut einer Umfrage über die Nebenwirkungen von der Tumortherapie informiert werden.
Psychoonkologen sind in Norwegen bereits Teil des Therapieteams
Zur praktischen Handhabung erhielten die Teilnehmerinnen einfache Tests- wie zum Beispiel das Disstress - Thermometer. Diese Tests erleichtern es, zu erkennen, wer über das medizinische Angebot hinaus von der psychoonkologischen Beratung profitieren würde. Es verwundert nicht, dass auch ärztliche Patientinnen und Patienten dabei keine Ausnahme machen.
Unterm Strich war es spannend zu erfahren, was neben der so hoch technisierten Medizin auf das Überleben Einfluss haben kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Umfrage des Bundesministeriums für Gesundheit zur Versorgunglage bis Ende 2019 Versorgungsmängel aufdeckt und daraus Konsequenzen zieht. Unsere Nachbarn in Skandinavien machen es uns vor: dort sind die Psychoonkologen und Psychoonkologinnen bereits Teil des Therapieteams.
„Mehr als alles andere, hört auf das Herz“ war der Eingangssatz von Frau Stürzer. Diesen Satz haben wir alle als Leitsatz mit nach Hause genommen. Wir danken dem Verein „Frauen fördern die Gesundheit“ für die finanzielle Unterstützung dieses Abends.
Mitgeteilt von Dr. med. Ursula Steidle-Katic für die Regionalgruppe Lübeck.
Psychoonkologie ist keine Psychotherapie
Die Grenze zwischen Psychotherapie und Psychoonkologie zu erkennen, wird in der breit gefächerten Ausbildung vermittelt, die es seit 1994 gibt und die seit 2012 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wird. Es geht hierbei neben dem empathischen Zuhören auch um die Vermittlung von sozialen und finanziellen Hilfemöglichkeiten wie zum Beispiel einem Härtefonds.
Oft heißt es aber einfach nur, den Patientinnen und Patienten zuzuhören", so Petra Stürzer. Was beschäftigt ihn oder sie gerade? Er oder sie sollen Gefühle ausleben dürfen. Durch gezielte Fragen kann der Blick auf das häufig herrschende Gefühlschaos wieder neu ausgerichtet werden. Und auch im Sterbeprozess kann die Psychoonkologie individuelle Hilfestellung sein indem die Frage gestellt wird, wie der Rest der Lebenszeit verbracht werden möchte und was noch wichtig ist, zu tun. Petra Stürzer berichtete. dass die Krebserkrankung dabei häufig völlig in den Hintergrund tritt und vielmehr das Leben noch einmal unter die Lupe genommen werde. Es fällt auf, dass Frauen das Angebot der Psychoonkologie oft früher in Anspruch nehmen. "Männer brauchen vom Arzt die klare Aussage, dass er zum psychoonkologischen Gespräch rät“. Grundsätzlich wollen die Patientinnen und Patienten sich als erstes verstanden fühlen, erst viel später, das heißt an 12. Stelle wollen sie laut einer Umfrage über die Nebenwirkungen von der Tumortherapie informiert werden.
Psychoonkologen sind in Norwegen bereits Teil des Therapieteams
Zur praktischen Handhabung erhielten die Teilnehmerinnen einfache Tests- wie zum Beispiel das Disstress - Thermometer. Diese Tests erleichtern es, zu erkennen, wer über das medizinische Angebot hinaus von der psychoonkologischen Beratung profitieren würde. Es verwundert nicht, dass auch ärztliche Patientinnen und Patienten dabei keine Ausnahme machen.
Unterm Strich war es spannend zu erfahren, was neben der so hoch technisierten Medizin auf das Überleben Einfluss haben kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Umfrage des Bundesministeriums für Gesundheit zur Versorgunglage bis Ende 2019 Versorgungsmängel aufdeckt und daraus Konsequenzen zieht. Unsere Nachbarn in Skandinavien machen es uns vor: dort sind die Psychoonkologen und Psychoonkologinnen bereits Teil des Therapieteams.
„Mehr als alles andere, hört auf das Herz“ war der Eingangssatz von Frau Stürzer. Diesen Satz haben wir alle als Leitsatz mit nach Hause genommen. Wir danken dem Verein „Frauen fördern die Gesundheit“ für die finanzielle Unterstützung dieses Abends.
Mitgeteilt von Dr. med. Ursula Steidle-Katic für die Regionalgruppe Lübeck.