Motivation zur Verhaltensänderung bei Männern und Frauen mitkardiovaskulären Risikofaktoren nach dem Check up 35
Einleitung:
Kardiovaskuläre Risikofaktoren sind einer Früherkennung und Intervention zugänglich. Aus diesem Grunde wurde die Gesundheitsuntersuchung Check up 35 in unserem Land eingeführt. Im Rahmen einer Studie zur Effektivität dieser Untersuchung ermittelten wir die Motivation zur Verhaltensänderung bei Risikofaktorträgern, die durch den Check up erstmals eine diesbezügliche Intervention erhielten.
Methoden:
Nach einem Aufruf an alle Hausärzte der Region Mittelhessen und Thüringen selektierten wir 74 Praxen, die zur Studienteilnahme bereit waren. Sie sollten allen 35- bis 55-jährigen Patienten, die in 3 Quartalen 1995/96 zur Checkup-Untersuchung kamen, zusätzlich zu der Untersuchung einen Fragebogen zum Gesundheitsverhalten und -Motivation aushändigen. Für die Bereiche Ernährung, körperliche Aktivität, Nikotinkonsum und Stessbelastung erfolgte eine Einteilung nach Stufen der Verhaltensänderung (transtheoretisches Modell nach Prochaska). Patienten, die relevante kardiovaskuläse Risikofaktoren ohne schwerwiegende manifeste Erkrankungen aufwiesen und bisher noch keine Intervention erhalten hatten, wurden in die Studie aufgenommen.
Ergebnisse:
Von 30 Praxen aus Thüringen und 33 aus Mittelhessen erhielten wir verwertbare Daten. Die Einschlußkriterien wurden von 226 Frauen und 324 Männern erfüllt mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren. Bei Patienten ohne relevante Risikofaktoren betrug der Frauenanteil 80%.
Bei den Riskofaktorträgern hatten Frauen deutlich höhere Motivation zur Verhaltensänderung betreffend Ernährung und Stressbewältigung als Männer, bezüglich der körperlichen Aktivität und des Nikotinkonsums waren hier keine Geschlechtsunterschiede zu verifizieren. In den letztgenannten war die Motivation zur Verhaltensänderung sehr gering (unter 10%). Bei Ex-Rauchern (seit mehr als 6 Monaten) überwogen Männer.
Schlussfolgerung:
Bei Patienten im mittleren Lebensabschnitt sind kardiovaskuläre Risikopatienten häufiger männlichen als weiblichen Geschlechts und Frauen haben zudem eine höhere Motivation als Männer, in diesem Fall ihr Ernährungs- und Stressverhalten zu ändern. Um Verbesserungen bezüglich körperlicher Aktivität oder Nikotinkonsum zu erreichen, bedarf es dagegen bei beiden Geschlechtern einer intensiven Motivationsarbeit.
Diese Studie wurde mit Mitteln des BMG finanziert.
Kardiovaskuläre Risikofaktoren sind einer Früherkennung und Intervention zugänglich. Aus diesem Grunde wurde die Gesundheitsuntersuchung Check up 35 in unserem Land eingeführt. Im Rahmen einer Studie zur Effektivität dieser Untersuchung ermittelten wir die Motivation zur Verhaltensänderung bei Risikofaktorträgern, die durch den Check up erstmals eine diesbezügliche Intervention erhielten.
Methoden:
Nach einem Aufruf an alle Hausärzte der Region Mittelhessen und Thüringen selektierten wir 74 Praxen, die zur Studienteilnahme bereit waren. Sie sollten allen 35- bis 55-jährigen Patienten, die in 3 Quartalen 1995/96 zur Checkup-Untersuchung kamen, zusätzlich zu der Untersuchung einen Fragebogen zum Gesundheitsverhalten und -Motivation aushändigen. Für die Bereiche Ernährung, körperliche Aktivität, Nikotinkonsum und Stessbelastung erfolgte eine Einteilung nach Stufen der Verhaltensänderung (transtheoretisches Modell nach Prochaska). Patienten, die relevante kardiovaskuläse Risikofaktoren ohne schwerwiegende manifeste Erkrankungen aufwiesen und bisher noch keine Intervention erhalten hatten, wurden in die Studie aufgenommen.
Ergebnisse:
Von 30 Praxen aus Thüringen und 33 aus Mittelhessen erhielten wir verwertbare Daten. Die Einschlußkriterien wurden von 226 Frauen und 324 Männern erfüllt mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren. Bei Patienten ohne relevante Risikofaktoren betrug der Frauenanteil 80%.
Bei den Riskofaktorträgern hatten Frauen deutlich höhere Motivation zur Verhaltensänderung betreffend Ernährung und Stressbewältigung als Männer, bezüglich der körperlichen Aktivität und des Nikotinkonsums waren hier keine Geschlechtsunterschiede zu verifizieren. In den letztgenannten war die Motivation zur Verhaltensänderung sehr gering (unter 10%). Bei Ex-Rauchern (seit mehr als 6 Monaten) überwogen Männer.
Schlussfolgerung:
Bei Patienten im mittleren Lebensabschnitt sind kardiovaskuläre Risikopatienten häufiger männlichen als weiblichen Geschlechts und Frauen haben zudem eine höhere Motivation als Männer, in diesem Fall ihr Ernährungs- und Stressverhalten zu ändern. Um Verbesserungen bezüglich körperlicher Aktivität oder Nikotinkonsum zu erreichen, bedarf es dagegen bei beiden Geschlechtern einer intensiven Motivationsarbeit.
Diese Studie wurde mit Mitteln des BMG finanziert.