Paracelsus-Medaille für Dr. med. Astrid Bühren – der Deutsche Ärztinnenbund gratuliert seiner Ehrenpräsidentin

Pressemitteilung
08.05.2024
Dr. Astrid Bühren (r.) trägt die Paracelsus-Medaille. DÄB-Präsidentin Dr. Christiane Groß gratuliert ihr nach der Verleihung am 128. Deutschen Ärztetags in Mainz, am 7.5.2024
Foto: DÄB
Die Ärztin Dr. med. Astrid Bühren aus Murnau im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist mit der Paracelsus-Medaille – der höchsten Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft – geehrt worden. Die Preisträgerin ist Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e. V. (DÄB). Von 1997 bis 2009 war sie Präsidentin des DÄB und zuvor, von 1993 bis 1997, Vizepräsidentin. Am Dienstag, 7. Mai, bekam Astrid Bühren die Paracelsus-Medaille bei der Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags in Mainz vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, überreicht. Die Medaille würdigt das jahrzehntelange Engagement Astrid Bührens für die Gleichstellung der Ärztinnen, sagte Reinhardt in seiner Laudatio. Unter anderem habe Astrid Bühren mit zahlreichen Umfragen und Statistiken zur Berufssituation von Ärztinnen die Benachteiligung von Frauen in der Medizin erst ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht.

Der DÄB gratuliert seiner Ehrenpräsidentin herzlich. „Astrid Bühren ist eine der ganz frühen Verfechterinnen der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch ihren unermüdlichen Einsatz hat sie entscheidend dazu beigetragen, dass die berufliche Situation von Ärztinnen in den vergangenen Jahrzehnten leichter geworden ist“, sagt Dr. Christiane Groß, Präsidentin des DÄB. „Im 100. Jahr des Bestehens des Deutschen Ärztinnenbundes zeigt sich aber auch, dass ihr Bemühen um Chancengleichheit für Ärztinnen topaktuell ist. Engagierte Wegbereiterinnen wie Astrid Bühren werden weiterhin dringend gebraucht. Nur ein Beispiel: Der sich verschärfende Personalmangel in der ärztlichen Versorgung hängt auch damit zusammen, dass die Medizin Frauen immer noch nicht dieselben beruflichen Chancen bietet wie Männern“, sagt Groß.

Astrid Bühren weist darauf hin, dass – unter anderem – die oft ungünstige Auslegung der Mutterschutzregelungen Ärztinnen in ihrer Weiterbildung und Karriere behindere. Denn: Während der Schwangerschaft dürfen sie oft keine patientennahen Tätigkeiten mehr ausüben. Außerdem fehle es nach wie vor an Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Dabei hat Bühren schon 2004 auf Basis einer Studie für die BG Unfallklinik Murnau nachgewiesen, dass sich eine eigene Kita für ein Krankenhaus auch finanziell lohnt – weil junge Eltern früher in den Beruf zurückkehren und dem Arbeitgeber verbunden bleiben. Entsprechend weniger Geld muss für Anwerbung, Einstellung und Einarbeitung von neuem Personal aufgewendet werden.

Seit 1993 wirkt Astrid Bühren, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, in Murnau am Staffelsee. Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit in eigener Praxis und ihrem berufspolitischen Engagement macht sie sich für eine geschlechtersensible Sprache, Gendermedizin, die Berücksichtigung psychosomatischer Aspekte in allen Fachgebieten, die psychotherapeutische Betreuung traumatisierter Menschen und für Hospizarbeit stark. Sie arbeitet dazu ehrenamtlich, oft in entscheidenden Positionen, in vielen Organisationen mit. Von 1999 bis 2007 war Astrid Bühren Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer und dort Vorsitzende der Ärztinnen-Gremien. Es entstanden die Handbücher „Karriereplanung für Ärztinnen“ und „Familienfreundlicher Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte“. Auch war sie lange in der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns aktiv. Astrid Bühren ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande sowie der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege. Im DÄB war sie zudem 1987 Gründungsmitglied es Jungen Forums im DÄB und seine erste Vorsitzende. 2021 wurde die DÄB-Ehrenpräsidentin mit dem Preis als „Mutige Löwin“ vom DÄB gewürdigt.
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