Special Lecture: Dr. Jhirad Oration
Es gibt ein weibliches und es gibt ein männliches Gehirn - hat das überhaupt eine Bedeutung in der Medizin?
Bettina Pfleiderer, Arbeitsgruppe Cognition & Gender, Institut für klinische Radiologie, Universität Münster, Germany
Der Faktor "Geschlecht" und Biologie (Sex) und andere- oft damit zusammenhängende sozialen Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei Diagnose und Verlauf von Krankheiten. Reine biologische Einflussfaktoren (Sex) wie z.B. ein bestimmtes genetisches Muster definieren dabei unter anderem Hormonverteilungen, Aktivität von Enzymen und Ausprägung von Merkmalen, die letzen Endes wiederum Gesundheit/Krankheit bedingen oder zumindest beeinflussen. Aber auch der Faktor "Gender", der damit zu tun hat, wie Unterschiede zwischen Männern und Frauen in unterschiedlichen Kulturen sich niederschlagen, ist bedeutsam.
Um dieses komplexe Wechselspiel aller Faktoren besser zu fassen, muss man Sex- und Gender-Aspekte gemeinsam berücksichtigen. Es ist allerdings nicht immer eindeutig zu bestimmen, ob etwas eher durch sex-spezifische Faktoren, als durch Gender verursacht ist. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, werden inzwischen zunehmend Ergebnisse aus den Neurowissenschaften mit dem Auftreten von Krankheiten und deren Symptomausprägung vernetzt. Zu selten werden dabei immer noch sex- und geschlechtsspezifische Unterschiede des Gehirns berücksichtigt Das weibliche Gehirn ist eben nicht nur kleiner, sondern man weiß z.B. inzwischen, dass Sprache auch an unterschiedlichen Orten bei Frauen verarbeitet wird oder das das Gehirn von Frauen anders auf Sprachreize reagiert als das der Männer. Das Frauenhirn habituiert deutlich geringer als Männer, wenn es Sprachreize wahrnimmt, das heißt, es ist länger aufmerksam Wie wichtig eine genderspezifische Analyse von Forschungsdaten ist, zeigen auch unsere Ergebnisse in depressiven Patienten/innen. Weibliche depressive Patientinnen wiesen eine stärker veränderte auditorische Wahrnehmung von Sprachstimuli auf als Männer. Einen wesentlicher Einfluss haben aber auch Hormone auf die Hirnaktivierung: Östrogen wirkt bei Frauen- dazu noch in Abhängigkeit vom menstruellen Zyklus- anders auf Hirnleistungen wie z.B. Schmerzwahrnehmung als bei Männern.
Um dieses komplexe Wechselspiel aller Faktoren besser zu fassen, muss man Sex- und Gender-Aspekte gemeinsam berücksichtigen. Es ist allerdings nicht immer eindeutig zu bestimmen, ob etwas eher durch sex-spezifische Faktoren, als durch Gender verursacht ist. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, werden inzwischen zunehmend Ergebnisse aus den Neurowissenschaften mit dem Auftreten von Krankheiten und deren Symptomausprägung vernetzt. Zu selten werden dabei immer noch sex- und geschlechtsspezifische Unterschiede des Gehirns berücksichtigt Das weibliche Gehirn ist eben nicht nur kleiner, sondern man weiß z.B. inzwischen, dass Sprache auch an unterschiedlichen Orten bei Frauen verarbeitet wird oder das das Gehirn von Frauen anders auf Sprachreize reagiert als das der Männer. Das Frauenhirn habituiert deutlich geringer als Männer, wenn es Sprachreize wahrnimmt, das heißt, es ist länger aufmerksam Wie wichtig eine genderspezifische Analyse von Forschungsdaten ist, zeigen auch unsere Ergebnisse in depressiven Patienten/innen. Weibliche depressive Patientinnen wiesen eine stärker veränderte auditorische Wahrnehmung von Sprachstimuli auf als Männer. Einen wesentlicher Einfluss haben aber auch Hormone auf die Hirnaktivierung: Östrogen wirkt bei Frauen- dazu noch in Abhängigkeit vom menstruellen Zyklus- anders auf Hirnleistungen wie z.B. Schmerzwahrnehmung als bei Männern.