„Digitalisierung der Medizin: Nutzen – Risiko“. Zu diesem aktuellen Thema lud der Ärzte-Club Wiesbaden e. V. ein, dessen stellvertretende Vorsitzende DÄB-Mitglied ist. Im März 2018 trafen sich rund 100 Kolleginnen und Kollegen der Region im Wiesbadener Museum.

Der Vortrag „Digitalisierung in der Medizin: Vision und Wirklichkeit“ fesselte das Auditorium: Bunte Datenberge generiert von Gesundheitsapps und Wearables (tragbaren Computersystemen) halten Einzug in die Sprechstunden. Professor Dr. med. Henning Schneider, Direktor im Kompetenzzentrum für Telemedizin und ehealth des Landes Hessen sowie Dekan des Fachbereichs Gesundheit an der Technischen Hochschule Mittelhessen, veranschaulichte die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Anwendungen und nahm Stellung zur elektronischen Gesundheitskarte sowie der bevorstehenden Telematik-Infrastruktur-Anbindung. Das Kompetenzzentrum beantwortet gern weitere Fragen.

Im Beitrag „Mensch ist Information“ zeigte der Netzaktivist Simon Kissel die Verletzbarkeit der Gesellschaft durch Big Data. Der Gründer und CEO der Viprinet Europe GmbH erklärte eindringlich die Datensicherheitslücken der digitalen Kommunikationstechnik. „Daten sind das neue Öl“, zitierte der bekennende Nerd und Computerfreak. Er übersetzte dies sofort in: „Daten sind Macht“. Den neuen Datenschutzgesetzen DSGVO und BDSG, die seit Mai 2018 gelten, konnte man nach seinem Vortrag positive Seiten abgewinnen.

Die Moderatoren des Abends, Dr. med. Richard Melamed und Dr. med. Susanne Springborn, waren sich mit dem Publikum einig: Die Digitalisierung wird algorithmische Tätigkeiten im ärztlichen Alltag übernehmen. Dadurch können sich Ärzte und Ärztinnen auf ihre Kernkompetenzen sowie die Zuwendung zu den Menschen fokussieren.

Der Stand des Deutschen Ärztinnenbundes war gut besucht, neue Mitglieder wurden geworben. Der Verein „Frauen fördern die Gesundheit e. V.“ förderte erneut die Kinderbetreuung, welche von den Anwesenden als vorbildlich bewertet wurde.