Was macht eigentlich ... Professor Dr. Andrea Rieber, die erste "Mutige Löwin"?
Berlin/München, 28. 06. 2005. "Mutige Löwin" – das ist eine Frau, die – im übertragenen Sinne – mit Krallen und Zähnen für das kämpft, was sie in Interesse anderer für richtig hält, gegen Wider- und missliche Umstände. Solchen Frauen verleiht der Deutsche Ärztinnenbund e. V. seit 2001 die Auszeichnung "Mutige Löwin". Als erste wurde beim 27. Wissenschaftlichen Kongress in Hannover die Radiologin PD Dr. Andrea Rieber ausgezeichnet. Sie hatte sich als stellvertretende Frauenbeauftragte der Uni Ulm im Berufsverfahren für die erste deutsche Ordinaria für Allgemeinchirurgie, Prof. Dr. Doris Henne- Bruns, gegen Widerstände eingesetzt.
Andrea Rieber ist heute Professorin und Chefärztin am Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin am Städtischen Krankenhaus München-Neuperlach.
Sie leiten heute ein Team, das fast ausschließlich aus Frauen besteht. Nützen Ihnen dabei Ihre frauenbewegten Erfahrungen?
Prof. Rieber: Aber natürlich. Und zunächst muss ich sagen, dass mir die Auszeichnung des DÄB heute noch anhängt, im positiven Sinne. Das hat doch einigen Aufruhr gemacht, dass mein Engagement für die Berufung vom Ärztinnenbund wahrgenommen wurde. Das verpflichtet ja auch...
Steht Frauenförderung, auf welcher Ebene auch immer, in Ihrem Umfeld immer noch auf der Tagesordnung?
Prof. Rieber: Ich denke, das gilt für den Krankenhausbetrieb immer noch, wenngleich ich im eigenen Haus selbst eigentlich immer gute Bedingungen vorgefunden habe. Aber wie zäh hier generell Veränderungen durchgesetzt werden, sehe ich daran, dass ich als Genderbeauftragte der städtischen Krankenhäuser in München kaum mal herausgefordert werde. Da läuft alles wie gehabt. Zäh eben. Ich kann Frauen, Kolleginnen nur ermuntern, ihre Belange durchzusetzen, dann kann ich auch helfend eingreifen.
Und in Ihrem eigenen Team?
Prof. Rieber: Wir machen gerade Erfahrungen mit der Einrichtung einer institutsorganisierten Kinderbetreuung! Erfreulicherweise haben sich in letzter Zeit immer mehr unserer Mitarbeiterinnen – MTA und Ärztinnen – fürs Kinderkriegen entschlossen, was die Gesellschaft ja nur gut heißen kann! Für den Nachwuchs wollen wir jetzt eine Räumlichkeit auf dem Klinikgelände anschaffen und aus eigenen Mitteln als Kita betreiben. Wir haben den Vorteil, dass unser Tagesablauf relativ flexibel ist, das heißt, mal zum Stillen rüber zum Kind gehen, das ist kein Problem. Ich würde mich freuen, wenn aus anderen Kliniken neugierige Fragen kämen, wie wir das so machen...
Sieht so aus, als kämpfen Sie immer noch...
Prof. Rieber: Natürlich ist es nicht immer nötig, so vehement zu werden wie seinerzeit in Sachen Berufung Prof. Henne-Bruns. Aber dran bleiben an den Dingen, das muss man schon. Und dabei fühle ich mich absolut wohl!
Andrea Rieber ist heute Professorin und Chefärztin am Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin am Städtischen Krankenhaus München-Neuperlach.
Sie leiten heute ein Team, das fast ausschließlich aus Frauen besteht. Nützen Ihnen dabei Ihre frauenbewegten Erfahrungen?
Prof. Rieber: Aber natürlich. Und zunächst muss ich sagen, dass mir die Auszeichnung des DÄB heute noch anhängt, im positiven Sinne. Das hat doch einigen Aufruhr gemacht, dass mein Engagement für die Berufung vom Ärztinnenbund wahrgenommen wurde. Das verpflichtet ja auch...
Steht Frauenförderung, auf welcher Ebene auch immer, in Ihrem Umfeld immer noch auf der Tagesordnung?
Prof. Rieber: Ich denke, das gilt für den Krankenhausbetrieb immer noch, wenngleich ich im eigenen Haus selbst eigentlich immer gute Bedingungen vorgefunden habe. Aber wie zäh hier generell Veränderungen durchgesetzt werden, sehe ich daran, dass ich als Genderbeauftragte der städtischen Krankenhäuser in München kaum mal herausgefordert werde. Da läuft alles wie gehabt. Zäh eben. Ich kann Frauen, Kolleginnen nur ermuntern, ihre Belange durchzusetzen, dann kann ich auch helfend eingreifen.
Und in Ihrem eigenen Team?
Prof. Rieber: Wir machen gerade Erfahrungen mit der Einrichtung einer institutsorganisierten Kinderbetreuung! Erfreulicherweise haben sich in letzter Zeit immer mehr unserer Mitarbeiterinnen – MTA und Ärztinnen – fürs Kinderkriegen entschlossen, was die Gesellschaft ja nur gut heißen kann! Für den Nachwuchs wollen wir jetzt eine Räumlichkeit auf dem Klinikgelände anschaffen und aus eigenen Mitteln als Kita betreiben. Wir haben den Vorteil, dass unser Tagesablauf relativ flexibel ist, das heißt, mal zum Stillen rüber zum Kind gehen, das ist kein Problem. Ich würde mich freuen, wenn aus anderen Kliniken neugierige Fragen kämen, wie wir das so machen...
Sieht so aus, als kämpfen Sie immer noch...
Prof. Rieber: Natürlich ist es nicht immer nötig, so vehement zu werden wie seinerzeit in Sachen Berufung Prof. Henne-Bruns. Aber dran bleiben an den Dingen, das muss man schon. Und dabei fühle ich mich absolut wohl!