Wear Red Day am 2.2. lenkt die Aufmerksamkeit auf die Herzgesundheit von Frauen:
Weiter so, findet der DÄB, denn die Sensibilität für das Thema steigt endlich
Pressemitteilung
31.01.2024
Die Lage ist ernst: Erleiden Frauen einen Herzinfarkt, ist ihr Risiko, daran zu sterben, mehr als doppelt so hoch wie bei Männern. Das bestätigte erst kürzlich wieder eine Studie aus Portugal1. Der eklatante Unterschied bei den Überlebenschancen ist ein eindringliches Beispiel für die Notwendigkeit, die gendersensible Medizin weiter auszubauen und ebenso die gendersensible medizinische Forschung. Doch immerhin: „Das Bewusstsein, dass sich die Medizin für Frauen und Männer in vielen Bereichen unterscheiden muss, ist bei Patientinnen und Patienten gewachsen. Wir beim Deutschen Ärztinnenbund erhalten verstärkt entsprechende Rückmeldungen“, sagt Dr. Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB). Für viele Menschen ist es heute selbstverständlich zu wissen, dass ein Herzinfarkt bei Frauen und Männern oft unterschiedliche Beschwerden auslöst. „Das werten wir als gutes Zeichen für eine gendergerechtere und damit insgesamt erfolgreichere Zukunft der Medizin.“
Im Jahr 2003 haben sich in den USA das National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI), die American Heart Association (AHA) und weitere Organisationen zusammengeschlossen, um die Aufmerksamkeit für die Herzgesundheit bei Frauen zu stärken. Jeweils am ersten Freitag im Februar kommt das am Wear Red Day zum Ausdruck, an dem Frauen rote Kleidung tragen sollen. Dieses Jahr ist das am 2. Februar.
In Deutschland hat der DÄB das Thema bereits 1999 ins medizinische und politische Bewusstsein gerückt. „Schlagen Frauenherzen anders?” war damals der 26. Wissenschaftliche Kongress des DÄB in Gießen überschrieben. Unter der Schirmherrschaft von Barbara Genscher von der Deutschen Herzstiftung erzeugte er viel öffentliche Aufmerksamkeit. „Es gelang uns Ärztinnen, die gendersensible Medizin, die bis dahin fast nur in den USA behandelt wurde, als Thema nach Deutschland zu bringen“, sagt Groß.
„Die mangelnde Berücksichtigung von Frauen in der medizinischen Forschung – Ausmaß und Auswirkungen am Beispiel der Koronaren Herzkrankheit (KHK)“ war 1999 eines der Vortragsthemen. Heute gelten die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der KHK als Musterbeispiel für Fortschritte in der gendersensiblen Medizin. Die Erkenntnisse reichen bis hin zu Konsequenzen für unterschiedliche Therapien und Vorsorgestrategien. „Wir freuen uns über solche Erfolge“, sagt Groß. „Sie bestärken uns in unserer Forderung an die Politik, die gendersensible Forschung und Versorgung in der Medizin in allen Fachbereichen noch stärker zu forcieren.“ Immer noch werden Frauen bei der medizinischen Forschung zu wenig berücksichtigt. Das beginnt schon in der Grundlagenforschung, wo männliche Versuchstiere meist deutlich billiger zu haben sind als weibliche. „So entstehen unausgewogene Daten und Erkenntnislücken, die später nicht mehr aufzuholen sind – und potenzielle Behandlungsnachteile für Frauen.“
1 https://www.eurekalert.org/news-releases/989635
Im Jahr 2003 haben sich in den USA das National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI), die American Heart Association (AHA) und weitere Organisationen zusammengeschlossen, um die Aufmerksamkeit für die Herzgesundheit bei Frauen zu stärken. Jeweils am ersten Freitag im Februar kommt das am Wear Red Day zum Ausdruck, an dem Frauen rote Kleidung tragen sollen. Dieses Jahr ist das am 2. Februar.
In Deutschland hat der DÄB das Thema bereits 1999 ins medizinische und politische Bewusstsein gerückt. „Schlagen Frauenherzen anders?” war damals der 26. Wissenschaftliche Kongress des DÄB in Gießen überschrieben. Unter der Schirmherrschaft von Barbara Genscher von der Deutschen Herzstiftung erzeugte er viel öffentliche Aufmerksamkeit. „Es gelang uns Ärztinnen, die gendersensible Medizin, die bis dahin fast nur in den USA behandelt wurde, als Thema nach Deutschland zu bringen“, sagt Groß.
„Die mangelnde Berücksichtigung von Frauen in der medizinischen Forschung – Ausmaß und Auswirkungen am Beispiel der Koronaren Herzkrankheit (KHK)“ war 1999 eines der Vortragsthemen. Heute gelten die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der KHK als Musterbeispiel für Fortschritte in der gendersensiblen Medizin. Die Erkenntnisse reichen bis hin zu Konsequenzen für unterschiedliche Therapien und Vorsorgestrategien. „Wir freuen uns über solche Erfolge“, sagt Groß. „Sie bestärken uns in unserer Forderung an die Politik, die gendersensible Forschung und Versorgung in der Medizin in allen Fachbereichen noch stärker zu forcieren.“ Immer noch werden Frauen bei der medizinischen Forschung zu wenig berücksichtigt. Das beginnt schon in der Grundlagenforschung, wo männliche Versuchstiere meist deutlich billiger zu haben sind als weibliche. „So entstehen unausgewogene Daten und Erkenntnislücken, die später nicht mehr aufzuholen sind – und potenzielle Behandlungsnachteile für Frauen.“
1 https://www.eurekalert.org/news-releases/989635