Zum Tod von Prof. Dr. med. Gisela Enders
Am 01. Mai 2021 ist Prof. Dr. med. Gisela Enders aus Stuttgart im 97. Lebensjahr verstorben. Sie war langjähriges Mitglied im Ärztinnenbund und für uns Kolleginnen ein besonderes Vorbild. Sie war eine der ersten Ärztinnen, die sich der Wissenschaft der heute so präsenten Virologie verschrieben hatte. Sie hat nach dem Studium in München und Tübingen (1943 bis 1949) in Heidelberg am Institut für Virusforschung und in Cambridge in der Universitätskinderklinik gearbeitet, bevor sie 1953 bis 1956 in Amerika bei den Pionieren der Virologie in deren Laboratorien mitgearbeitet hat.
Dort lernte sie unter anderem die Zellkulturtechnologie, mit der pathogene Viren für Impfstoffe isoliert und in beliebiger Menge angezüchtet werden konnten. Zurück in Europa beteiligte sie sich im Institut Mérieux in Lyon am Aufbau der Produktion von Impfstoffen gegen Röteln und Masern. Dieses Know-how brachte sie nach Deutschland mit und hat dadurch zum Aufstieg der Virologie in Deutschland beigetragen.
Mutmacherin für Ärztinnen
Nach Jahren in der Universität Marburg kehrte sie 1963 in ihre Geburtsstadt Stuttgart zurück und baute im Medizinischen Landesuntersuchungsamt eine moderne Abteilung für Virusdiagnostik auf. Sie stieg bis zur Regierungsmedizinaldirektorin auf, habilitierte sich 1973 und erhielt 1976 zuerst in Marburg und dann 1984 auch in Stuttgart eine Honorarprofessur. Mit
55 Jahren entschied sie sich, noch ein Privatlabor zu gründen, das in Stuttgart und weit darüber hinaus bekannte Labor Enders, das von ihrem Sohn weitergeführt wurde, in dem sie aber noch bei ihrem 90. Geburtstag tätig war.
Prof. Enders war immer ein Rollenvorbild für junge Kolleginnen. Als ich mein humangenetisches Labor gründete, hat sie mich eingeladen und mir ihre Unterstützung zugesagt, wie sie immer wieder Ärztinnen Mut gemacht hat, sich selbstständig zu machen und auch zu forschen. Sie hat sich auch ganz im Sinne des Ärztinnenbundes für das Wohl von Patientinnen eingesetzt, als sie ihr Wissen in einem Buch über „Infektionen und Impfungen in der Schwangerschaft“ (1988) zusammengeschrieben hat: ein Standardwerk. Sie hat zahlreiche Artikel geschrieben und immer wieder haben wir eindrucksvolle Vorträge von ihr zu den Themen Infektiologie und Mutterschutz gehört. Dank ihrer Mithilfe ist es zudem gelungen, eine Änderung der Mutterschutzrichtlinien durchzusetzen. Sie war immer berufstätig, hat aber auch zwei Söhne großgezogen. Für ihre Verdienste ist sie vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Mitgeteilt von Dr. med. Gabriele du Bois, Vorsitzende des DÄB-Ethikausschusses aus Stuttgart
Dort lernte sie unter anderem die Zellkulturtechnologie, mit der pathogene Viren für Impfstoffe isoliert und in beliebiger Menge angezüchtet werden konnten. Zurück in Europa beteiligte sie sich im Institut Mérieux in Lyon am Aufbau der Produktion von Impfstoffen gegen Röteln und Masern. Dieses Know-how brachte sie nach Deutschland mit und hat dadurch zum Aufstieg der Virologie in Deutschland beigetragen.
Mutmacherin für Ärztinnen
Nach Jahren in der Universität Marburg kehrte sie 1963 in ihre Geburtsstadt Stuttgart zurück und baute im Medizinischen Landesuntersuchungsamt eine moderne Abteilung für Virusdiagnostik auf. Sie stieg bis zur Regierungsmedizinaldirektorin auf, habilitierte sich 1973 und erhielt 1976 zuerst in Marburg und dann 1984 auch in Stuttgart eine Honorarprofessur. Mit
55 Jahren entschied sie sich, noch ein Privatlabor zu gründen, das in Stuttgart und weit darüber hinaus bekannte Labor Enders, das von ihrem Sohn weitergeführt wurde, in dem sie aber noch bei ihrem 90. Geburtstag tätig war.
Prof. Enders war immer ein Rollenvorbild für junge Kolleginnen. Als ich mein humangenetisches Labor gründete, hat sie mich eingeladen und mir ihre Unterstützung zugesagt, wie sie immer wieder Ärztinnen Mut gemacht hat, sich selbstständig zu machen und auch zu forschen. Sie hat sich auch ganz im Sinne des Ärztinnenbundes für das Wohl von Patientinnen eingesetzt, als sie ihr Wissen in einem Buch über „Infektionen und Impfungen in der Schwangerschaft“ (1988) zusammengeschrieben hat: ein Standardwerk. Sie hat zahlreiche Artikel geschrieben und immer wieder haben wir eindrucksvolle Vorträge von ihr zu den Themen Infektiologie und Mutterschutz gehört. Dank ihrer Mithilfe ist es zudem gelungen, eine Änderung der Mutterschutzrichtlinien durchzusetzen. Sie war immer berufstätig, hat aber auch zwei Söhne großgezogen. Für ihre Verdienste ist sie vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Mitgeteilt von Dr. med. Gabriele du Bois, Vorsitzende des DÄB-Ethikausschusses aus Stuttgart