Perspektiven auf Ärztinnen-Biographien und sexuelle Gewalt: Zwei Bücher mit starken Themen
Zwei Bücher mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die sich in ihrer Bedeutung und Relevanz in nichts nachstehen. Im ersten hier beschriebenen Buch tauchen wir mit Dr. med. Barbara Bojack ein in die Biographien von Ärztinnen vom 20. Jahrhundert bis heute. Im zweiten Buch beschreibt Barbara Bojack sexuelle Gewalt bei Männern und Frauen in verschiedenen Altersgruppen – national und international.
Ärztinnenbuch – Pionierinnen der Medizin
Dieses Buch hat noch gefehlt! In matriarchalisch geprägten Systemen waren Frauen als Heilerinnen selbstverständlich anerkannt. In patriarchalisch geprägten Systemen mussten sie heimlich aufgesucht werden. Wenn sie heilend wirkten, wurden sie vielleicht heiliggesprochen, sonst als Hexen eliminiert. In diesem Buch wird anhand biographischer Interviews mit heutigen Ärztinnen deutlich gezeigt: Frauen bekommen in dem Beruf sofort Anstellungen, wenn es sich um Bereiche handelt, die arbeitsintensiv, relativ undankbar und ohne Prestigezuwachs sind. Führungspositionen, Lehrstühle und entsprechend einflussreiche Stellen dagegen werden bis auf wenige Ausnahmen von Männern besetzt.
Die Motivation, Ärztin zu werden, geht von der Frau selbst aus, die vielleicht von einer männlichen Person (Großvater, Vater oder Onkel) darin bestärkt wird. Wie Frauen aber auf Umwegen, mit Zugeständnissen und unter Verzicht an ihr Ziel zur Ausübung des ärztlichen Berufs gekommen sind, kann man in diesem Buch sehr gut nachlesen.
Was wir zudem aus den Interviews lernen können: Die Rollenbilder in diesem Beruf sind noch immer gleich. Der Mann kann sich zielstrebig auf seinen Beruf und seine Karriere konzentrieren. Die Frau ist eher für die Beziehungsarbeit, die Familie, das soziale Leben zuständig. Unterschiede in Lebenslauf, Aufgaben und Rollenverständnis von Frauen und Männern sowie die hierarchischen Strukturen werden deutlich.
Barbara Bojack (Autorin): „Ärztinnenbuch – Pionierinnen der
Medizin“, Lehmanns Media Verlag, ISBN: 978-3-96543-502-5
Sexuelle Gewalt – besondere Problematiken
Sexuelle Gewalt gegen Frauen, aber auch gegen Männer hat es schon immer gegeben. Bereits im Alten Testament wird diese beim Propheten Sacharja, Kapitel 14, und bei Susanna im Bade hinlänglich beschrieben. Über die Jahrhunderte kann man sie als Form der Kriegsführung (im eigentlichen Sinn oder übertragen im familiären Bereich) beobachten. Sie ist ein Zeichen der Macht(-ausübung), wenn Macht anders nicht zum Tragen kommen kann.
Sexuelle Gewalt ist immer durch ein Machtgefälle gekennzeichnet (z. B. körperliche Überlegenheit). Wut oder andere starke Impulse setzen rationale Argumente außer Kraft. Das Buch sensibilisiert für die unterschiedlichen Vorkommen und Ausprägungen von Gewalt und zeigt die häufig lebenslangen Folgen auf. Sexuelle Gewalt stellt eine Last dar, die ausgeblendet und verdrängt (Copingstrategie) wird, aber doch ständig bei der betroffenen Person unbewusst präsent ist und somit spontan im Bewusst-sein auftauchen kann.
Das Buch soll Mut machen, einen Verdacht oder eine Tat auszusprechen. Ignorieren oder Wegschauen bestärkt nur den Täter in seinem Tun. Traurige Beispiele dafür sind u. a. die Kirchen, deren Verhalten von Vertuschen, Verdrängen, Verschieben und Ignoranz gekennzeichnet ist.
Barbara Bojack (Hrsg.): „Sexuelle Gewalt – besondere Problematiken“, novum Verlag, ISBN: 978-3-90346-884-9
Ärztinnenbuch – Pionierinnen der Medizin
Dieses Buch hat noch gefehlt! In matriarchalisch geprägten Systemen waren Frauen als Heilerinnen selbstverständlich anerkannt. In patriarchalisch geprägten Systemen mussten sie heimlich aufgesucht werden. Wenn sie heilend wirkten, wurden sie vielleicht heiliggesprochen, sonst als Hexen eliminiert. In diesem Buch wird anhand biographischer Interviews mit heutigen Ärztinnen deutlich gezeigt: Frauen bekommen in dem Beruf sofort Anstellungen, wenn es sich um Bereiche handelt, die arbeitsintensiv, relativ undankbar und ohne Prestigezuwachs sind. Führungspositionen, Lehrstühle und entsprechend einflussreiche Stellen dagegen werden bis auf wenige Ausnahmen von Männern besetzt.
Die Motivation, Ärztin zu werden, geht von der Frau selbst aus, die vielleicht von einer männlichen Person (Großvater, Vater oder Onkel) darin bestärkt wird. Wie Frauen aber auf Umwegen, mit Zugeständnissen und unter Verzicht an ihr Ziel zur Ausübung des ärztlichen Berufs gekommen sind, kann man in diesem Buch sehr gut nachlesen.
Was wir zudem aus den Interviews lernen können: Die Rollenbilder in diesem Beruf sind noch immer gleich. Der Mann kann sich zielstrebig auf seinen Beruf und seine Karriere konzentrieren. Die Frau ist eher für die Beziehungsarbeit, die Familie, das soziale Leben zuständig. Unterschiede in Lebenslauf, Aufgaben und Rollenverständnis von Frauen und Männern sowie die hierarchischen Strukturen werden deutlich.
Barbara Bojack (Autorin): „Ärztinnenbuch – Pionierinnen der
Medizin“, Lehmanns Media Verlag, ISBN: 978-3-96543-502-5
Sexuelle Gewalt – besondere Problematiken
Sexuelle Gewalt gegen Frauen, aber auch gegen Männer hat es schon immer gegeben. Bereits im Alten Testament wird diese beim Propheten Sacharja, Kapitel 14, und bei Susanna im Bade hinlänglich beschrieben. Über die Jahrhunderte kann man sie als Form der Kriegsführung (im eigentlichen Sinn oder übertragen im familiären Bereich) beobachten. Sie ist ein Zeichen der Macht(-ausübung), wenn Macht anders nicht zum Tragen kommen kann.
Sexuelle Gewalt ist immer durch ein Machtgefälle gekennzeichnet (z. B. körperliche Überlegenheit). Wut oder andere starke Impulse setzen rationale Argumente außer Kraft. Das Buch sensibilisiert für die unterschiedlichen Vorkommen und Ausprägungen von Gewalt und zeigt die häufig lebenslangen Folgen auf. Sexuelle Gewalt stellt eine Last dar, die ausgeblendet und verdrängt (Copingstrategie) wird, aber doch ständig bei der betroffenen Person unbewusst präsent ist und somit spontan im Bewusst-sein auftauchen kann.
Das Buch soll Mut machen, einen Verdacht oder eine Tat auszusprechen. Ignorieren oder Wegschauen bestärkt nur den Täter in seinem Tun. Traurige Beispiele dafür sind u. a. die Kirchen, deren Verhalten von Vertuschen, Verdrängen, Verschieben und Ignoranz gekennzeichnet ist.
Barbara Bojack (Hrsg.): „Sexuelle Gewalt – besondere Problematiken“, novum Verlag, ISBN: 978-3-90346-884-9
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