Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) wurde 1924 gegründet. Wir haben regional, national und international die Rahmenbedingungen für Frauen im Arztberuf im Blick und setzen uns für eine verstärkte Forschung zu den offenen Fragen der Gendermedizin ein. Das erreichen wir durch Leadership und aktive Interessenvertretung, Fortbildung und Coaching sowie strategische Partnerschaften.

Der DÄB ist unter anderem Mitglied der Medical Women's International Association (MWIA), der ältesten internationalen ärztlichen Organisation überhaupt, und Mitglied im Deutschen Frauenrat.

Wir mischen uns erfolgreich ein

Der DÄB kann in seiner langjährigen Geschichte auf zahlreiche Erfolge verweisen. So hat der Verband beim Deutschen Ärztetag 2002 zum Tagesordnungspunkt "Ärztinnen – Zukunftsperspektiven für die Medizin" zahlreiche Forderungen zur ambulanten und stationären Versorgung von Patientinnen und Patienten eingebracht. Auch die hart erkämpfte Anerkennung der Teilzeittätigkeit von Ärztinnen im Praktischen Jahr und in der Weiterbildung sowie die Idee des Jobsharings in der Niederlassung gehen auf den DÄB zurück.

Darüber hinaus setzen wir uns seit vielen Jahren für familienfreundliche Krankenhäuser für Ärztinnen und Ärzte ein. Bereits 2005 haben wir dazu eine Umfrage durchgeführt. Der Anteil der Kliniken mit eigener Kinderbetreuung lag nach dieser nicht repräsentativen Umfrage bei rund 15 Prozent. Eine spätere Online-Recherche des Marburger Bundes von 2014 hat ergeben, dass bei 770 von 1.980 Krankenhäusern mit bis zu 200 Betten familienfreundliche Angebote mit flexiblen Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, Wiedereinstiegsprogrammen etc. zu finden sind. Damit konnten vor drei Jahren schon rund 39 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland mit der Bezeichnung "familienfreundliches Krankenhaus" um Ärztinnen und Ärzte werben.

Der DÄB fordert generell bessere Arbeitsbedingungen in Krankenhaus und Praxis. Er hat sich 18 Jahre lang maßgeblich für eine Reform des Mutterschutzgesetzes eingesetzt, das 2017 endlich verabschiedet wurde.

Eine wichtige initiative Rolle spielte und spielt der DÄB auch bei der Besetzung von Lehrstühlen mit Ärztinnen in der Frauenheilkunde und der Chirurgie.

In der Gesundheitspolitik engagiert sich der DÄB unter anderem für eine nach Geschlecht differenzierende Gesundheitsforschung und -versorgung. Darüber hinaus soll der eher von Ärztinnen favorisierten "Sprechenden Medizin" ein höherer Stellenwert eingeräumt werden.

Wir bewegen das Berufsbild – und die Karriere von Ärztinnen

Der DÄB tritt aktuell vor allem für gleiche Karrierechancen von Ärztinnen ein und ermutigt sie, Führungspositionen einzunehmen. In der Berufspolitik setzen wir uns für eine geschlechtergerechte Besetzung mit Frauen in ärztlichen Gremien und bei Führungspositionen ein. In einer Dokumentation des DÄB (Medical Women on Top) wurde festgestellt, dass der deutschlandweite Durchschnitt an Frauen in Führungspositionen in der Universitätsmedizin bei zehn Prozent liegt. Oberärztinnen sind bundesweit in der universitären Medizin mit 31 Prozent vertreten.

Auch in der Wissenschaft und in nahezu allen Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung steht eine paritätische Besetzung mit Ärztinnen und Ärzten noch aus.

Bessere Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag von Ärztinnen, um Beruf und Privatleben zu vereinbaren, bleibt auch in Zukunft ein zentrales Thema für den DÄB. Mit unseren Mentorinnen machen wir junge Ärztinnen fit für Beruf und Karriere und unterstützen sie bei Fragen zur Weiterbildung, zu ihrer wissenschaftlichen Arbeit oder zur Niederlassung.

Der DÄB bietet Ärztinnen in Deutschland eine Plattform für Gedankenaustausch, Vernetzung und Diskussion und ist mit mehr als 30 Regionalgruppen bundesweit präsent. Der persönliche Erfahrungsaustausch und fachliche Fortbildungen stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie Kulturveranstaltungen.

Medizinstudentinnen und Ärztinnen bis 40 treffen sich im Jungen Forum, Ärztinnen zwischen 40 und 60 beim Forum 40 plus und Ärztinnen ab 60 steht das Forum 60 plus auch nach der Berufstätigkeit offen.

Alle zwei Jahre veranstaltet der DÄB einen Kongress. Die seit dem Gründungsjahr 1924 erscheinende Zeitschrift ärztin steht Mitgliedern und Interessierten in einer Print- und einer Online-Ausgabe zur Verfügung. Eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet die zahlreichen Aktivitäten des DÄB.
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