Die Zukunft der Medizin ist weiblich - Herausforderung und Chance für alle
Ärztinnenbund für familien- und frauenfreundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen
Pressemitteilung
11.05.2009
Die Feminisierung der Medizin schreitet in Deutschland rapide voran und erreicht auch die Patientinnen und Patienten. Mindestens sechs von zehn Erstsemestern im Fach Humanmedizin sind Frauen, bei den Berufseinsteigerinnen stellen Ärztinnen knapp 60 Prozent. Die Perspektiven für Medizinstudierende, eine Stelle zu bekommen, scheinen insgesamt so gut wie nie zuvor. Der Deutsche Ärztinnenbund fordert daher, dringend notwendige familien- und frauenfreundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen forciert umzusetzen - statt den Ärztemangel zu beklagen.
Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Dr. med. Astrid Bühren: „Ich betrachte die Feminisierung der Medizin als große Chance für Ärztinnen und Ärzte und auch für die Patienten: Immer mehr wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass weibliche Ärzte ihre Patienten besser therapieren: sie sind deutlich zugewandter, fürsorglicher und empathischer. Und sie bereichern die Medizin indem sie zunehmend erforschten Geschlechtsunterschiede in der Medizin berücksichtigen, so dass Frauen mit chronischer Herzschwäche bei einer Ärztin tatsächlich in besseren Händen sind“.
Familienfeindliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen erschweren es Ärztinnen, im gewünschten Ausmaß ärztlich tätig zu sein oder reduzieren ihre Karrierechancen. Dr. med. Katrin Welcker, Leitende Oberärztin am Klinikum Bremen-Ost: „Kinder und Karriere – das geht immer noch nicht. Ohne massive Unterstützung ist dies vor allem auch für alleinerziehende Mütter gar nicht zu schaffen. Nach sechs Jahren hartem Studium sind die Bedingungen in einer Klinik für hochmotivierte Ärztinnen – von Ausnahmen abgesehen – alles andere als familienfreundlich. Ich konnte Familie und Beruf nur unter einen Hut bringen, weil ich von meiner Familie unterstützt wurde.“
Die Feminisierung in der Medizin wird jedoch in der ärztlichen Selbstverwaltung, in den Fachgesellschaften durchaus als Bedrohung empfunden und negative thematisiert. So wird inzwischen das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe absolut von Frauen dominiert. Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg, Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): „Die zunehmende Feminisierung in unserem Fach ist eine große Herausforderung. Das Fach und das Berufsbild muss in vielen Teilen völlig neu gestaltet werden, insbesondere in Anbetracht der existierenden Arbeitszeitgesetze und auf Grund der Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung. Beruf und Familie müssen in Zukunft in viel stärkerem Maße in Einklang gebracht werden. Wichtig ist, dass Ärztinnen auch in leitende Positionen Eingang finden“.
Der Deutsche Ärztinnenbund hat Checklisten „Das familienfreundliche Krankenhaus“, „Studieren mit Kind“ sowie „Die familienfreundliche Niederlassung“ erarbeitet. Diese Checklisten sind auf der Homepage des DÄB abrufbar - ebenso wie eine Liste mit Kliniken, die Kinderbetreuung anbieten.
Lesen Sie dazu auch:
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Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Dr. med. Astrid Bühren: „Ich betrachte die Feminisierung der Medizin als große Chance für Ärztinnen und Ärzte und auch für die Patienten: Immer mehr wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass weibliche Ärzte ihre Patienten besser therapieren: sie sind deutlich zugewandter, fürsorglicher und empathischer. Und sie bereichern die Medizin indem sie zunehmend erforschten Geschlechtsunterschiede in der Medizin berücksichtigen, so dass Frauen mit chronischer Herzschwäche bei einer Ärztin tatsächlich in besseren Händen sind“.
Familienfeindliche Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen erschweren es Ärztinnen, im gewünschten Ausmaß ärztlich tätig zu sein oder reduzieren ihre Karrierechancen. Dr. med. Katrin Welcker, Leitende Oberärztin am Klinikum Bremen-Ost: „Kinder und Karriere – das geht immer noch nicht. Ohne massive Unterstützung ist dies vor allem auch für alleinerziehende Mütter gar nicht zu schaffen. Nach sechs Jahren hartem Studium sind die Bedingungen in einer Klinik für hochmotivierte Ärztinnen – von Ausnahmen abgesehen – alles andere als familienfreundlich. Ich konnte Familie und Beruf nur unter einen Hut bringen, weil ich von meiner Familie unterstützt wurde.“
Die Feminisierung in der Medizin wird jedoch in der ärztlichen Selbstverwaltung, in den Fachgesellschaften durchaus als Bedrohung empfunden und negative thematisiert. So wird inzwischen das Fach Gynäkologie und Geburtshilfe absolut von Frauen dominiert. Prof. Dr. med. Rolf Kreienberg, Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG): „Die zunehmende Feminisierung in unserem Fach ist eine große Herausforderung. Das Fach und das Berufsbild muss in vielen Teilen völlig neu gestaltet werden, insbesondere in Anbetracht der existierenden Arbeitszeitgesetze und auf Grund der Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung. Beruf und Familie müssen in Zukunft in viel stärkerem Maße in Einklang gebracht werden. Wichtig ist, dass Ärztinnen auch in leitende Positionen Eingang finden“.
Der Deutsche Ärztinnenbund hat Checklisten „Das familienfreundliche Krankenhaus“, „Studieren mit Kind“ sowie „Die familienfreundliche Niederlassung“ erarbeitet. Diese Checklisten sind auf der Homepage des DÄB abrufbar - ebenso wie eine Liste mit Kliniken, die Kinderbetreuung anbieten.
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