Berlin, 21.09.2004

Berlin - Die Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) und Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes von 1989 - 1993 ist am 17. September 2004 im Alter von 75 Jahren in ihrem Wirkungsort Lübeck verstorben.

Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit würdigt der Deutsche Ärztinnenbund den erfolgreichen Einsatz von Dr. Ingeborg Retzlaff für die beruflichen Belange von Ärztinnen und ihre richtungsweisende Mitgestaltung einer patientinnenspezifischen Medizin, insbesondere auf den Gebieten der Gynäkologie und Psychotherapie.

Von ärztlicher Seite war sie verantwortlich beteiligt an der parteienübergreifenden Neugestaltung des § 218 StGB. Nach der Wende wurde es notwendig, die unterschiedlichen rechtlichen Normen in Ost- und Westdeutschland in Bezug auf den Schwangerschaftsabbruch im Konsens für die Mehrheit der Frauen in Gesamt-Deutschland in eine akzeptable gesetzliche Formulierung und praktikable Anwendung zu bringen.

Als allererste Präsidentin einer Landesärztekammer - Schleswig Holstein - , als selbstbewusste niedergelassene Frauenärztin mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie war Ingeborg Retzlaff für uns Vorbild und Mentorin. Sie setzte sich gleichermaßen aktiv für die Belange von Ärztinnen und Patientinnen ein.